Veröffentlicht inEinzeltests

Apple HomePod (2. Generation) im Test: So smart ist der Haus-Butler

Das macht der Apple HomePod (2. Generation) besser als sein Vorgänger.

Apple HomePod 2. Generation vor weißem Grund
© Apple

Mit dem Apple HomePod (2. Generation) geht der Konkurrenzkampf auf dem Markt der smarten Speaker in eine neue Runde. Ob Platzhirsch Amazon mit seinen Echo-Produkten um seinen Platz auf dem Thron fürchten muss, klärt IMTEST.

Neue Funktionen für den Apple HomePod (2. Generation)

Der Apple HomePod (2. Generation; auch HomePod 2) orientiert sich optisch am HomePod Mini. Im Unterschied dazu kann er aber über eine berührungsempfindliche Oberfläche bedient werden. Wahlweise – und deutlich bequemer und zudem sehr einfach – klappt die Bedienung per Sprachbefehl über Apples Sprachassistentin Siri. Auch die Smarthome-Steuerung über Apple HomeKit gelingt auf diese Weise richtig gut. Szenen für automatische Abläufe im Smarthome, etwa zur Steuerung von Licht oder Heizung, lassen sich ohne großen Aufwand über die Home App einrichten – über die auch der HomePod 2 ins Apple-Netzwerk eingebunden wird. Die Automation für das Smarthome ließ sich im Test problemlos über Siri ausführen – smarte Produkte, wie etwa Philips Hue-Leuchten vorausgesetzt. Dafür genügt ein einfacher Befehl wie: “Hey Siri, schalte morgens um 7:00 Uhr das Licht im Badezimmer ein.”

Auch am Auftritt des HomePod 2 hat Hersteller Apple im Vergleich zum HomePod Mini gefeilt. Der “Neue” besteht jetzt äußerlich aus einem “akustisch transparenten Netzgewebe und einer Touch-Oberfläche mit Hintergrundbeleuchtung”, wobei die Variante in der Farbe “Mitternacht” laut Hersteller “zu 100 Prozent aus recyceltem Netzgewebe besteht”. Auch das verwendete Gold in der Beschichtung mehrerer Leiterplatten und die Seltenen Erden in den Magneten der Lautsprecher sollen aus dem Recycling-Kreislauf stammen.

Explosionszeichnung: Blick ins Innere des Apple HomePod (2. Generation)
Apple HomePod (2. Generation) zusammen mit Smartphone vor schwarzem Hintergrund.
Detailansicht des Apple HomePod (2. Generation) mit Bedienbereich an der Oberseite des smarten Speakers.

Mithilfe des Touchscreens (der im Vergleich zum HomePod der 1. Generation etwas tiefer im Gehäuse liegt) und der zusätzlichen Siri-Sprachfunktion lassen sich bequem und verlässlich Wiedergabe und Lautstärke von Musik oder Hörbüchern steuern. Ber nicht nur: Nutzende des HomePod 2 können sich mithilfe vernetzter Sensoren auch automatisch benachrichtigen lassen, wenn es im Haus oder der Wohnung zu einem Rauch- oder Kohlenmonoxidalarm kommt. Über die Abfrage: “Hey Siri, wie warm ist es im Zimmer”, liefert der smarte Speaker außerdem nahezu exakte Temperaturwerte. Auf Wunsch gibt es auch Angaben zur momentanen Luftfeuchtigkeit im jeweiligen Innenbereich.

Produktdetails

  • 2,3 kg
  • 168 x 142 x 142 mm (LxBxT)
  • funktioniert nur per angeschlossenem Stromkabel
  • WLAN (2,4 und 5 GHz), Bluetooth 5.0
  • lässt sich per Sprache (über Apple Sprachassistentin Siri) steuern/bedienen
  • Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor integriert
  • Einrichtung für Gäste einfach via Peer-to-Peer Erkennung möglich
  • Ausführungen in Schwarz oder Weiß verfügbar
  • 349€


Den besten Sound liefert ein Stereopaar

Die eigentliche Stärke des neuen HomePods liegt aber bei der Wiedergabe von Musik. IMTEST nutzte zwei Modelle (die es derzeit in den Farbvarianten Schwarz oder Weiß gibt) dafür, ein Stereopaar zu bilden. Wer jedoch denkt, dass sei auch mit älteren Geräten aus der HomePod-Reihe möglich, wird enttäuscht. Nur Modelle aus der jeweils gleichen Produktserie lassen sich miteinander verbinden – aber nicht neu und alt zusammen. Sei es drum. Das Stereopaar im Testlabor von IMTEST lieferte einen richtig guten Klang. Musik schallte ausgewogen aus den Apple-Boxen, die mit knapp 17 Zentimeter in der Höhe und gut 14 Zentimeter in der Breite noch eine angenehme Größe bieten. Auch Sprache – etwa von Hörspielen – wird sauber und mit klaren Stimmen übertragen. Einzig das etwas zu flache Volumen der HomePod 2-Bässe lässt sich kritisieren – hier dürfte Apple bei einer kommenden Version gern spendabler sein.

Apropos Sprache: Zusammen über einen Apple TV 4K (ab dem Modelljahr 2021) lässt sich HomePod 2 auch als Soundsystem für alle Geräte verwenden, die an einen damit verbundenen Fernseher angeschlossen sind. Für die reibungslose Verbindung ist die Unterstützung für eARC (Enhanced Audio Return Channel) auf dem Apple TV zuständig.

Smarter Speaker Apple HomePod (2. Generation) im Einsatz als Soundbar für einen TV. Dabei stehen zwei HomePods rechts und links neben einem Flachbild-Ferseher vor weißem Hintergrund.
© Apple

HomePod nur für den Apple-Kosmos

Um Musik vom iPhone, iPad oder MacBook an den HomePod (2. Generation) zu senden, reicht es, wenn AirPlay/AirPlay 2 auf den entsprechenden Geräten aktiviert ist. Der HomePod empfängt darüber dann Musik von verschiedenen Quellen. Am komfortabelsten – da via Siri-Sprachsteuerung bedienbar – gelingt der Empfang, wenn Apple Music als “Sender” ausgewählt wird. Aber auch Musik-Streaming-Dienste wie Spotify oder Amazon Music lassen sich abspielen – jedoch nicht per Siri ansteuern. Der HomePod 2 versteht sich ohnehin nur auf Apple-Produkte. Mit einem Android-Smartphone braucht man ihm gar nicht erst zu kommen. Wer hingegen ein iPhone ab dem SE der 2. Generation oder mindestens ein iPad beziehungsweise iPad Mini (jeweils der 5. Generation) hat, der kommt in den vollen Genuss aller Funktionen des HomePod 2 – vorausgesetzt die Geräte nutzen die aktuelle iOS-/iPadOS-Version 16.3. Dieses sollte selbstverständlich auch auf dem HomePod 2 installiert sein.



Über mehrere Etagen hinweg miteinander kommunizieren

Wer beispielsweise in einem Haus oder einer Wohnung mit mehreren Etagen wohnt oder gar von unterwegs aus eine Sprachnachricht in die heimische Küche senden möchte, kann das über eine sogenannte Intercom-Nachricht erledigen. Intercom funktioniert ähnlich wie eine Gegensprechanlage (dafür eignet sich der HomePod 2 im Übrigen auch). Mit Intercom lassen sich Nachrichten zwischen iPhone, iPad, Apple Watch, HomePod oder auch Apple CarPlay senden und empfangen. Etwa, um während einer Autofahrt der Familie Bescheid zu geben, dass man sich etwas verspätet oder die Kinder in den oberen Stockwerken darüber zu informieren, dass das Abendbrot fertig ist.

Apple HomePod (2. Generation) wird per Smartphone, das sich in einer Frauenhand befindet, gesteuert.
Zum Verbinden von iPhone oder iPad mit dem HomePod reicht es, beispielsweise das Apple-Smartphone in die Nähe des smarten Speakers zu halten und dann nur noch den wenigen Anweisungen in der Home-App zu folgen. © Apple

Fazit

349 Euro für den Apple HomePod (2. Generation) sind ein stolzer Preis – zumal ein Stereopaar schon bei knapp 700 Euro liegt. Wer aber hauptsächlich Apple-Geräte zuhause verwendet (und über das nötige Kleingeld verfügt), bekommt mit dem smarten Speaker eine gute und funktionsstarke Smarthome-Steuerung für Haus oder Wohnung – mit dem schönen “Nebeneffekt”, dass sich Musik und Sprache in richtig guter Qualität wiedergegeben lassen. Ganz gleich ob vom Streaming-Dienst, vom Fernseher (via Apple TV) oder aus dem Speicher von MacBook, iPhone oder iPad. All das sind durchaus Argumente für die Alternative zu einem Amazon-Produkt – die allerdings bei Preisen für einen vergleichbaren Echo Studio 2 (um 200 Euro) gut überlegt sein möchte.

  • PRO
    • Gute Sound-Wiedergabe (Musik, Hörbücher, Assistent-Stimme-Siri), aber etwas zu wenig Tiefen/Bässe
  • KONTRA
    • Ist nur in Verbindung mit Apple-Geräten wie iPad und iPhone nutzbar

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.