Die Schilddrüse sitzt unterhalb des Kehlkopfs. Die von ihr produzierten Hormone steuern zahlreiche, lebenswichtige Körperfunktionen wie zum Beispiel die Herzfrequenz. Sie sind für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur verantwortlich und fungieren als Motor unseres Stoffwechsels. Wenn es zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse mit den entsprechenden Symptomen kommt, können sich die Familie und Freunde das Ganze nicht erklären, deshalb heißt es dann oft: “Damit musst du leben. Das ist eben das Alter.” Doch eine Schilddrüsen-Fehlfunktion ist gut zu behandeln.
Eine Überfunktion der Schilddrüse
Manchmal leiden ältere Menschen an unspezifischen Beschwerden wie zum Beispiel innerer Unruhe und Schlaflosigkeit. Sie haben einen hohen Herzschlag, schwitzen und zittern. Außerdem ist eine plötzliche Gewichtsabnahme zu beobachten. Doch diese Symptome können auf eine Schilddrüsen-Überfunktion hindeuten. Gerät die Hormonproduktion aus dem Takt, kann es sogar zu Herzrhythmus-Störungen und dem gefährlichen Vorhofflimmern kommen. “Ursache ist oft eine Bildung von gutartigen Knoten in der Schilddrüse, die für die Überfunktion verantwortlich sind”, erklärt Dr . Jens Aberle, Facharzt für Stoffwechsel-Erkrankungen. Grund dafür sind die Jod-armen Böden in unseren Regionen, mit denen eine Jod-arme Ernährung einhergeht. Der lebenslange Verzehr von Seefisch und Jodsalz ist die einzige wirkungsvolle Gegenmaßnahme, um den jahrzehntelangen Jodmangel zu bekämpfen. Drei Prozent der über 60-Jährigen leiden an einer Schilddrüsen-Überfunktion, Frauen sind eher betroffen als Männer.
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Zuhause wohnen bleiben.
Sollte bei einer Blutuntersuchung zu viel dieses Steuerhormons der Schilddrüse nachgewiesen werden, helfen Medikamente, die die Schilddrüsenfunktion dämpfen. Möglich wäre auch eine Operation oder eine Radio-Jod-Therapie. “Lassen Sie Ihre Schilddrüse untersuchen und bei einer Überfunktion behandeln”, rät der Endokrinologe Aberle, “denn eine nicht behandelte Schilddrüse kann gefährlich für das Herz sein, und man verzichtet bei einer Nicht-Behandlung auf Lebensqualität”.
Schilddrüsenunterfunktion
Bei rund einem Prozent der Bevölkerung – Frauen sind fünfmal häufiger betroffen als Männer – entwickelt sich im Laufe des Lebens genau das Gegenteil, nämlich eine Unterfunktion der Schilddrüse. “Typische Anzeichen sind eine Gewichtszunahme, Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Haarausfall oder eine Abnahme der geistigen Leistung”, erklärt Dr . Jens Aberle, “Ursache dafür ist häufig eine Fehlsteuerung des Immunsystems, die Schilddrüse wird im Laufe von Jahrzehnten vom Körper zerstört”. Doch was früher als unvermeidbar hingenommen werden musste und eine Einbuße an Lebensqualität zur Folge hatte, kann heute medikamentös durch Schilddrüsenhormone behandelt werden.
Erster Ansprechpartner bei einer vermuteten Schilddrüsen-Fehlfunktion ist der Hausarzt. Eine Blutuntersuchung, bei der der TSH-Wert bestimmt wird, bringt Klarheit. Danach kann eine weitere Behandlung eingeleitet werden.
Der vorliegende Text stammt aus dem Ratgeber “Der Pflegekompass” von Jochen Mertens e.K., erstmals erschienen 2021 bei der Funke Mediengruppe.
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