Nicht nur lesen, sondern auch schreiben: Der Amazon Kindle Scribe im Test geht über die Grundfunktion aller anderen E-Book-Reader hinaus. Denn mit den bisherigen Kindles kann man Bücher lesen. Und Hörbücher hören. Das war´s. Reicht den meisten Nutzern aber auch, schließlich haben sie ihn zu dem meistverkauften E-Book-Reader gemacht. Die Varianten reichen dabei vom günstigen Kindle von 99 Euro, über den Paperwhite bis hin zum Oasis für 189 Euro.
Und dann kam der Scribe. Bis zu 449,99 Euro verlangt Amazon für das Lesegerät, auf dem man jetzt auch schreiben kann. Wie das in der Praxis funktioniert und warum der Stift mehr als ein Gimmick ist, zeigt der Test.
Produktdetails
- ab 369,99 Euro
- 10,2 Zoll (Display)
- 433 g
- 16/32/64 GB
Amazon Kindle Scribe: Test des Displays
Die „Rahmen“-Bedingungen des Amazon Kindle Scribe aus dem Test sind beeindruckend. Der Scribe ist der erste Kindle mit einem 10,2-Zoll-Paperwhite-Display, das mit 300 ppi über die gleiche Pixeldichte verfügt wie der Oasis. Die Messwerte sind bei einer maximalen Helligkeit von 118 cd/qm und einem Kontrast von 12:1 nicht berauschend, was aber der ePaper-Display-Technologie geschuldet und nicht vergleichbar etwa mit einem iPad ist.
E-Book-Reader mit guter Ausstattung
Dafür ist dann aber auch die Akkuleistung deutlich höher. Im Testzeitraum von drei Wochen, bei einer täglichen Nutzung von zwei Stunden, war der Amazon Kindle Scribe immer noch über 70 Prozent geladen. Für einen längeren Urlaub also mehr als ausreichend. Genau übrigens wie auch die Speicherausstattung mit 16 GB, die für normale Nutzung mit (Hör-) Büchern ideal ist. Nur wer gerne viele und große Dokumente auf dem Scribe speichern möchte, sollte zu dem 32-GB- oder eben dem 64-GB-Modell greifen.
Je nach Ausstattungs-Variante gibt es preisliche Unterschiede. Hier ein Überblick:
- 16 GB, Standard-Eingabestift: 369,99 Euro
- 16 GB, Premium-Eingabestift: 399,99 Euro
- 32 GB, Premium-Eingabestift: 419,99 Euro
- 64 GB, Premium-Eingabestift: 449,99 Euro
Die Varianten des Eingabestifts unterscheiden sich darin, dass die Premium-Variante einen speziellen Radiergummi und eine Kurzbefehl-Taste hat. Ansonsten können beide Stifte magnetisch angebracht werden und funktionieren ohne Batterie.
Amazon Kindle Scribe im Test: So gut schreibt es sich
Ja, als Tagebuch eignet sich Scribe ebenso wie für Check- und Einkaufslisten. Dafür bringt er auch reichlich Vorlagen mit. Die richtigen Stärken spielt der Amazon Kindle Scribe im Test aber während einer Buchlektüre aus. Dann ist es sehr einfach möglich, mit dem Stift, der ohne Batterie funktioniert, Notizen direkt an Textpassagen zu erstellen. Ein Klick öffnet ein Fenster und erlaubt eine handschriftliche Notiz.
Das Schreibgefühl ist dabei wie auf Papier und die Zeitverzögerung beträgt wenige Millisekunden, was mit dem Auge kaum merkbar ist. Die Arbeit mit Dokumenten erledigt der Scribe ebenfalls gut, wobei je nach Größe und platzierten Bildern das Zoomen aber etwas ruckeln kann. Was der Scribe (noch) nicht kann, ist, Handschrift in Text zu verwandeln und/oder an Notizbuchapps wie Evernote oder OneNote zu übertragen. Lediglich der Export per E-Mail ist möglich.
Fazit
Der Amazon Kindle Scribe zeigt sich im Test als perfekter E-Book-Reader für Menschen, die sich etwa in Sachbüchern viele Notizen machen oder Gedanken in einem digitalen Notizbuch festhalten wollen. Möchten Sie nur Bücher lesen und hören, greifen Sie besser zu einem günstigeren Modell ohne Stift.
- PRO
- Sehr gutes Schreibgefühl, enorme Akkulaufzeit.
- KONTRA
- Benutzeroberfläche ist auch nach dem 2022-Update nicht intuitiv bedienbar.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,1