In der Bahn, im Urlaub oder zu Hause auf der Couch – Lesen gehört zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Während viele Menschen das echte Buch und dessen Haptik bevorzugen, punkten eBook-Reader mit anderen Vorzügen. Kaum größer und schwerer als eine Tafel Schokolade, passen Tausende Bücher auf das Gerät, welches sich unkompliziert in der Tasche verstauen lässt. IMTEST hat fünf aktuelle eBook-Reader getestet, dabei konnte der beliebte Amazon Kindle Paperwhite (12. Gen.)* dank seiner vielfältigen Funktionen den Testsieg für sich verbuchen. Etwas einfacher gehalten ist der Preis-Leistungssieger Tolino Shine 5* von der Buchhandlung Thalia.
Im Januar 2023 hatte IMTEST bereits fünf eBook-Reader getestet, die zum Teil immer noch aktuell sind. Damals wurde das Pocketbook Era* Testsieger.
Diese eBook-Reader haben am 2024er-Test teilgenommen:
- Amazon Kindle Paperwhite (12. Gen)
- Amazon Kindle (11. Gen)
- Tolino Shine 5
- Tolino Shine Color
- Pocketbook Verse
IMTEST-Favoriten: Das sind die besten eBook-Reader 2024
Amazon und Tolino sind wohl die bekanntesten Hersteller von eBook-Readern. Lesen Sie im Folgenden, warum das Kindle Paperwhite (12. Gen) den Testsieg holte und welche Vorzüge hingegen der Tolino Shine Color als Preis-Leistungssieger bietet.
1. Platz & Testsieg: Amazon Kindle Paperwhite (12. Gen.)
Das Amazon Kindle Paperwhite (12. Gen.)* ist ein hochwertiger eBook-Reader mit großem 7-Zoll-Display und Hörbuch-Unterstützung. Anders als alle anderen Testkandidaten bringt er eine Hintergrundbeleuchtung mit, die sich automatisch ans Umgebungslicht anpasst. Positiver Aspekt bei den Amazon-Geräten ist zudem die Kindersicherung. So kann der Nachwuchs bei der Nutzung nicht (versehentlich) im Onlineshop einkaufen.
Dank Schutzklasse IPX8 können Lese-Süchtige den Kindle Paperwhite sogar bedenkenlos mit in den Pool oder die Badewanne nehmen. Leider unterstützt der eBook-Reader nicht die Onleihe, also das Ausleihen digitaler Bücher aus einer öffentlichen Bibliothek.
Amazon Kindle Paperwhite (12. Gen.)*
- PRO
- Großes Display ohne Übergang zum Rahmen, wasserfest, automatische Helligkeitsanpassung
- KONTRA
- Etwas größer und schwerer als die Konkurrenz, daher nicht so gut mit einer Hand festzuhalten
IMTEST Ergebnis:
gut 2,1
2. Platz: Tolino Shine Color
Der Tolino Shine Color* ist der einziger Testkandidat mit Farbdisplay. Wer gerne Comics ließt oder den eBook-Reader für Kinderbücher nutzt, findet hier einen echten Mehrwert, für den man jedoch auch 30 Euro mehr zahlen muss.
Tolino Shine Color
Das Gerät ist vergleichsweise leicht, liegt gut in der Hand und ist unterstützt darüber hinaus Hörbücher. Ansonsten sind Menü und Optik gleich zum Tolino Shine 5, es kommt lediglich ein anderer Prozessor zum Einsatz. Im Vergleich zu den anderen Testkandidaten agieren die Shine-Reader gefühlt etwas langsamer, insgesamt wirkt das Menü und die Benutzeroberfläche aber aufgeräumter.
- PRO
- Farbdisplay, unterstützt auch Hörbücher, IPX8 wassergeschützt
- KONTRA
- Kein Helligkeitssensor
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2
3. Platz & Preis-Leistungssieger: Tolino Shine 5
Der Tolino Shine 5* ist ein kompakter eBook-Reader, der gut in der Hand liegt und Hörbücher unterstützt. Er wiegt mit 173 Gramm genauso viel wie sein Modellbruder, der Tolino Shine Color, und ist damit verhältnismäßig leicht.
Das Menü ist bei den Tolino-Geräten weniger umfangreich, dafür aber intuitiver in der Benutzung. Schön ist, dass der eBook-Reader zudem die Onleihe unterstützt, allerdings gibt es keine Kindersicherung für den Shop.
Tolino Shine 5*
- PRO
- Unterstützt Hörbücher und die Onleihe, kompakt und leicht, wasserfest nach IPX8-Zertifizierung
- KONTRA
- Kein Helligkeitssensor, kein Kinderschutz für Onlineshop
IMTEST Ergebnis:
gut 2,3
Weitere empfehlenswerte eBook-Reader
Auch unter den anderen drei Testkandidaten befinden sich weitere, spannende Modelle.
4. Platz: Amazon Kindle (11. Gen.)
Dieser Kindle (11. Gen.) bietet einen guten Einstieg ins eBook-Universum von Amazon. Mit einer Prime Mitglied hat der Nutzer Zugriff auf eine wechselnde Auswahl an eBooks, Hörbüchern, Zeitschriften und Comics. Mit kindleunlimited kann hat er sogar Millionen von Büchern und Tausende Hörbücher zur Auswahl. Aber das ist noch nicht alles: Auch für den Nachwuchs gibt es mit kids+ eine Extra-Mitgliedschaft, um speziell auf Kinderbücher zuzugreifen. Zwar kann die Helligkeit des Displays angepasst werden, aber der Hersteller verzichtet bei diesem eBook-Reader sowohl auf eine automatische Anpassung als auch auf die Möglichkeit, die Farbtemperatur zu regulieren.
- PRO
- Sehr handliches Format, schön zu greifen, Hörbuchunterstützung
- KONTRA
- Keine Regulierung der Farbtemperatur, nicht vor Wasser geschützt
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,7
5. Platz: Pocketbook Verse
Das Pocketbook Verse* unterscheidet sich in vielen Dingen von den anderen Testkandidaten. So ist es der einzige eBook-Reader, der neben einem Touch-Display auch noch vier Bedien-Tasten bietet. Während alle anderen Geräte einen Speicherplatz von 16 GB mitbringen, kommt das Verse mit acht GB, dafür lässt es sich als einziges per Micro SD-Karte aufrüsten. Insgesamt unterstützt es zwar sehr viele Datei-Formate, der Nutzer kann aber keine Hörbücher hören. Im Test erwies sich die Nutzung als wenig intuitiv, ebenso gibt es weder für das Gerät ansich noch für den Onlineshop einen Sperrcode. Wer mag, kann auf dem Pocketbook Verse im Internet surfen – braucht hierfür aber Geduld, weil das Gerät sehr träge reagiert. Darüber hinaus findet der Nutzer vier vorinstallierte Spiele. Es gibt zwar keine automatische Helligkeitsanpassung, aber die Farbtemperatur und Helligkeit lassen sich nach Wunsch individuell regulieren.
- PRO
- Tasten zur Bedienung und zum Blättern, erweiterbarer Speicher, Lagesensor zum Lesen im Querformat
- KONTRA
- Unterstützt keine Hörbücher, keine Kindersicherung für Shop und Internet
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,8
Fazit
Der Kindle Paperwhite kann sich knapp gegen den Zweitplatzierten Tolino Shine Color durchsetzen. Für den Paperwhite spricht das größere Display, der Shine Color kann mit seinem Farbdisplay punkten. Dem simplere Tolino Shine 5 fehlen gegenüber dem Testsieger einige Komfortfunktionen wie etwa eine automatische Helligkeitsanpassung, dennoch sichert sich das solide Gerät den Preis-Leistungssieg. Aber auch die anderen eBook-Reader sind einen Blick wert. So bietet der PocketBook Verse als einziger zusätzlich zu Touch auch Tasten zur Bedienung.
Die Ergebnisse des eBook-Reader-Tests im Detail
So testet IMTEST eBook-Reader
Natürlich lässt sich das Lesen auf einem eBook-Reader nicht dem Schmökern in einem richtigen Buch vergleichen. Wer sich dennoch für ein digitales Gerät entscheidet, wird die Vorzüge beim Lesen eines eBooks gegenüber einem Tablet oder Smartphone schnell zu schätzen lernen. Mit ihren E-Ink-Displays (E-Ink= elektronische Tinte) kommen sie dem Lesen auf Papier nämlich sehr nahe. Daher liegt beim Test ein großer Fokus auf dem Bildschirm und den Anpassungsmöglichkeiten zum Lesen im Menü. IMTEST hat unter anderem verglichen, an welchen Geräten die Helligkeit und die Farbtemperatur sowie die Einrichtung der Seite nach eigenem Geschmack eingestellt werden kann.
Ein weiterer Testpunkt ist die Überprüfung der Anzahl der unterstützten Formate, die die eBook-Reader problemlos anzeigen können. Neben den üblichen Textformaten fließt hier auch die Möglichkeit, Hörbücher zu hören, sowie die Integration der Onleihe mit ein.
Darüber hinaus hat IMTEST die eBook-Reader bezüglich Handhabung, Bedienung und Zusatzfunktionen unter die Lupe genommen. Wie intuitiv ist das Menü des elektronischen Buchs aufgebaut? Muss man für Einstellungen lange suchen? Wirkt die Benutzeroberfläche aufgeräumt oder überladen? Auch die Punkte Kindersicherung, Wasserschutz und Speicherplatz fließen mit in die Bewertung ein.
Allen eBook-Reader gleich ist die Tatsache, dass man ein Konto beim jeweiligen Anbieter benötigt, um von dort digitale Bücher zu erwerben.
Ratgeber: Darauf sollte man beim Kauf eines eBook-Readers achten
IMTEST fasst in einem FAQ die wichtigsten Punkte zusammen, die man beim Kauf eines eBook-Readers beachten sollte.
1. Welche Displaygröße ist ideal?
Die meisten eBook-Reader haben 6- bis 7-Zoll-Displays, was für die meisten Leser handlich ist. Größere Displays (8 Zoll oder mehr) eignen sich besser für Comics, PDFs oder großformatige Dokumente. Die Geräte im Test bringen bis auf das Kindle Paperwhite (7 Zoll) alle ein 6 Zoll Display mit. Letztes passt bequem in eine Hand eines Erwachsenen, ohne die Finger strecken zu müssen.
2. Was bedeutet e-Ink-Display und welche Vorteile bringt es?
Wie bereits erwähnt, bedeutet e-Ink “elektronische Tinte”. Diese Technologie bietet einen hohen, papierähnlichen Kontrast und ein stabiles, flimmerfreies Bild. Gerade, wenn man bei Tageslicht liest, benötigt der Leser damit keine Hintergrundbeleuchtung, was besonders augenschondend ist.
3. Welche Auflösung sollte ein Display mitbringen?
Hier hat sich inzwischen bei fast allen Modellen eine sehr hohe Auflösung durchgesetzt, gängig sind 300 Pixel pro Inch (ppi), die bis auf das Pocketbook (212 ppi) alle Gerät im Test bieten. Das macht sich in einem gestochen scharfen Bild mit hohem, papierähnlichem Kontrast bemerkbar, das mehr denn je wie eine echte Buchseite wirkt.
4. Ist ein Farbdisplay sinnvoll?
Recht neu sind eBook-Reader mit farbigem Display. Auch hier gilt, dass das Lese-Erlebnis näher an Papier als an einem normalen Bildschirm ist. Die Farben sind zurückhaltend und wirken eher wie eine Illustration und nicht wie ein Foto. Viele Hersteller statten nur hochpreisige Geräte mit diesen Displays aus. So hat nur ein Gerät im Test, der Tolino Shine Color, einen farbigen Bildschirm. Das freut Leser von Comics, Kinderbüchern oder Zeitschriften. Wer nur Bücher lesen möchte, kann auch mit Schwarz-Weiß gut leben.
5. Ist eine Beleuchtung notwendig?
Ein integriertes Frontlicht ermöglicht Lesen bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dunkelheit. Beim Kauf sollte man auf Geräte mit einstellbarer Helligkeit und Farbtemperatur achten. Bis auf das Amazon Kindle kann man bei allen Testgeräten sowohl die Farbtemperatur als auch die Helligkeit einstellen, das Kindle Paperwhite hat dafür sogar einen anwählbaren Auto-Modus. Beim kleinen Amazon Kindle lässt sich lediglich die Helligkeit, nicht aber die Farbtemperatur individualisieren.
6. Wieviel Speicherplatz sollte ein eBook-Reader haben?
Ein Reader mit 8 GB Speicherplatz bietet Platz für mehrere tausend Bücher. Wenn man PDFs, Comics oder Hörbücher speichern möchte, könnten 16 GB oder mehr sinnvoll sein. Im Test kommt das Pocketbook Verse mit 8 GB, alle anderen bringen 16 GB mit. Zudem sei erwähnt: Während das Verse einen Slot für eine Micro SD bereithält, können Nutzer bei den anderen vier Modellen “nur” mit virtuellem Cloud-Speicher erweitern.
7. Unterstützt der eBook-Reader Hörbücher?
Einige Modelle können Hörbücher abspielen und bieten Bluetooth für kabellose Kopfhörer. Unter den fünf Testkandidaten sind die Kindle- und Tolino-Geräte mit dieser praktischen Zusatzfunktion ausgestattet.
8. Wie wichtig ist die Akkulaufzeit?
Die Akkulaufzeit ist ein herausragendes Merkmal von eBook-Readern gegenüber Tablets und Smartphones. Zur Gegenüberstellung hat sich IMTEST auf die Herstellerangaben bezogen, die sich in diesem Punkt regelrecht überbieten. Amazon gibt für den kleinen Kindle sechs und für den Paperwhite 12 Wochen an, der PocketBook Verse soll einen Monat durchhalten. Tolino spricht schlicht von einer wochenlangen Akkulaufzeit. Diese Einschätzungen sind durchaus realistisch. Während des Tests musste keiner der eBook-Reader geladen werden.
9. Welche Dateiformate sollte der Reader unterstützen?
Neben gängigen Formaten wie EPUB oder PDF sollte der Reader kompatibel mit den bevorzugten eBook-Anbietern sein. Kindle-Reader unterstützen beispielsweise kein EPUB, sondern nur das Amazon-eigene Format. Die meisten, nämlich insgesamt 19, Dateien kann das Pocketbook Verse problemlos öffnen.
10. Was ist Onleihe?
Onleihe ist ein digitales Ausleihsystem, das Bibliotheken in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren Ländern nutzen, um ihren Mitgliedern Zugang zu digitalen Medien zu bieten. Über Onleihe können Nutzer eBooks, Hörbücher, Zeitungen, Zeitschriften, Filme und Musik kostenlos ausleihen – bequem von zu Hause aus. Amazon integriert diesen Service nicht für seine eBook-Reader, die andere drei Testkandidaten können auf diesen Service zugreifen.
11. Ist Wasserfestigkeit wichtig?
Für Strand-, Pool- oder Badewannenleser lohnt sich ein wasserfester eBook-Reader. Im Test bringen das Amazon Kindle Paperwhite und beide Tolino-Geräte diesen Schutz mit.
12. Welche Zusatzfunktionen können nützlich sein?
- Code: Zum Sperren des eBook-Readers
- Kindersicherung: Zum Sperren des Onlineshops, so kann der Nachwucht nicht (versehentlich) einkaufen
- Einrichtung mehrer Profile: Praktisch, falls mehrere Familienmitglieder ein Gerät nutzen
- Internetzugang: Alle eBook-Reader bieten einen Zugang zu ihrer eigenen Online-Bibliothek, für die man ein Nutzerkonto braucht. Um sich auf das Wesentliche – das Lesen – zubeschränken, belassen es die meisten Hersteller dabei. Nur mit dem Pocketbook Verse kann man “richtig” im Internet surfen. Das macht aber aufgrund der trägen Reaktionszeiten wenig Spaß.
Testsieger eBook-Reader 2023: Pocketbook Era
Bereits im Januar 2023 hat IMTEST fünf eBook-Reader getestet. Der Testsieger, das Pocketbook Era*, ist immer noch im Handel erhältlich. Er ist deutlich teuer als die aktuellen Modelle, kommt dafür aber mit einigen Zusatzfunktionen.
Pocketbook Era
Das PocketBook Era kommt mit einem 7-Zoll-großem Display mit 300 ppi-Auflösung. Anders als das Modell Verse kann man mit dem Era auch Hörbücher genießen und es dank Wasserschutz nach IPX8 mit in die Badewanne oder den Pool nehmen. Für Hörbücher hält das Era sowohl eine Bluetooth-Schnittstelle sowie einen integrierten Lautsprecher bereit.
Seine Bedienung mit seitlichen Steuertasten, einem Lagesensor und einer frei konfigurierbaren Tastenbelegung macht ihn sowohl für Links- als auch für Rechtshänder komfortabel. Zudem unterstützt der Pocketbook Era 19 Buch-, 6 Audio- und 4 Bildformate, ohne dass eine Konvertierung notwendig ist.
Mit der Onleihe-App ermöglicht der eBook-Reader den einfachen Zugriff auf eBooks und Hörbücher aus öffentlichen Bibliotheken. Alternativ können Inhalte auch über OverDrive direkt im Browser genutzt werden.
- PRO
- Unterstützt sehr viele Formate sowie die Onleihe, integrierter Lautsprecher, Farbtemperatur und -helligkeit einstellbar, wertiger Metallrahmen
- KONTRA
- Vergleichsweise teuer und schwerer als die anderen eBook-Reader
IMTEST Ergebnis:
gut 1,9
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