Endlich ist sie da: die App Oceanic+ für die Apple Watch Ultra. Eine der wenigen Sportarten, bei denen es tatsächlich absolut notwendig ist, bestimmte Daten im Blick zu behalten, ist das Tauchen. Die App soll ein Taucherlebnis ermöglichen, bei dem man sich vollkommen auf die Unterwasserwelt einlassen kann. Mit vielen speziellen Funktionen soll die Anwendung die Smartwatch in einen vollwertigen Tauchcomputer verwandeln.
Trainieren mit der Apple Watch: Die besten Tipps & Tricks
Das volle Potenzial aus der Apple Watch ausschöpfen.
App Oceanic+ als Begleiter vor, während und nach dem Tauchgang
In Tiefen bis zu 40 Metern verschlägt es die Taucher, die mit der Apple Watch Ultra und Oceanic+ unterwegs sind. Von der Planung des Tauchgangs bis zur Auswertung der Daten begleitet die App den Taucher. Sie bietet Funktionen wie einen Tauchplaner, Tiefenmessung, Navigation, Dekompression (kontrollierte Verminderung des Drucks) sowie Informationen über die Tauchzeit und -limits. Sogar Informationen zu den Konditionen beim Tauchen wie Gezeiten und Wassertemperatur können angegeben werden. Außerdem gibt es aktuelle Informationen von der Community – beispielsweise über die Sichtverhältnisse. Über diese Benachrichtigungen wird man via Vibration informiert. Diese sollen stark genug sein, dass man sie auch noch durch einen Neoprenanzug von 7 Millimetern Dicke bemerkt.
Nach dem Tauchgang kann man mithilfe von Oceanic+ ihre Daten verfolgen: GPS-Informationen und eine Zusammenfassung des Trips sollen automatisch auf dem Display auftauchen. Die App Oceanic+ für das iPhone rundet das Erlebnis mit der Smartwatch ab. Auf dem iPhone soll die App zusätzliche Informationen in Form von Karten und Graphen bereithalten. Einer der größten Vorteile soll die intuitive Bedienung sein.
Taucherlebnis für jedermann mit der Apple Watch Ultra
Hersteller Apple hat für die Entwicklung von Oceanic+ mit Huish Outdoors an einem Tisch gesessen. Mike Huish, der CEO von Huish Outdoors zeigt sich begeistert. “Oceanic+ für die Apple Watch Ultra ist eine der größten Innovationen der Tauchindustrie seit langem. Wir erschaffen ein zugängliches, teilbares, besseres Taucherlebnis für jedermann.”
Die Apple Watch Ultra ist so gemacht, dass sie auch beim Tauchen nicht so schnell kaputtgeht. Sie besitzt die Zertifikate WR100 and EN 13319, der international anerkannte Standard für Tauchzubehör. Die Helligkeit des Displays soll es auch unter Wasser problemlos möglich machen, Daten abzulesen.
Für das volle Programm muss man zahlen
Oceanic+ funktioniert auf der Apple Watch Ultra mit watchOS 9.1, dem iPhone ab der achten Generation und dem iPhone SE ab der zweiten Generation. Die Basisversion der App ist kostenlos und umfasst schon einige geläufige Funktionen wie Tiefen- und Zeitmessungen und Protokollierungen. Wer etwas mehr möchte, zahlt zusätzlich: Für 9,99 US-Dollar monatlich oder 79,99 US-Dollar im Jahr kann man das volle Programm nutzen. Beim Familienvertrag können bis zu fünf Personen die volle App für jährlich 129 US-Dollar nutzen. IMTEST hat in einem Ratgeber die besten Tipps für das Training mit der Apple Watch Ultra zusammengetragen.
Apple Watch für Taucher: Vor allem Spaß
Für ambitionierte und sehr aktive Sporttaucher kann Oceanic+ vor allem als Redundanz bei normalen Luft-Tauchgängen bis 30 Meter interessant sein – also als Zweitgerät neben einem eigenständigen Tauchcomputer. Zwar beherrscht die Apple Watch mit der App zwar die grundlegenden Disziplinen Tauchzeit, Tauchtiefe, Aufstiegsgeschwindigkeiten und Sättigungsberechnung inklusive Hinweise zu Sicherheits- und Dekompressionsstopps. Aber das war es auch schon. Ein digitaler Tauchplaner kommt bei vielen sowieso erst dann zum Einsatz, wenn die Ansprüche steigen. Nur wenige Urlaubstaucher planen ihre Tauchgänge in dieser Detailtiefe im Voraus. Sobald aber etwa anspruchsvolle Mischgase – von Trimix oder Heliox – zum Einsatz kommen – also anspruchsvolle Tauchgänge, die durchaus eine detaillierte Planung erfordern können – sind die Sättigungsberechnungen der Apple Watch nach jetzigem Stand nicht mehr korrekt – und eine Planung damit wird dann sinnlos. Immerhin: Nitrox-Tauchgänge bis 40 Meter sind möglich.
Ob das Display und die Anzeige der Apple Watch auch in dunklen 20 Metern Tiefe mit eingeschränkter Sicht wirklich immer gut ablesbar ist und ob die Vibrationsalarme bei 7-mm-Neopren plus Handschuhen deutlich spürbar bleiben, kann nur der Praxiseinsatz zeigen, ist aber theoretisch zumindest fraglich. Aber mit Sicherheit lässt sich sagen: Als Zweitgerät oder für den Einsatz bei normalen Luft- oder Nitrox-Tauchgängen macht Oceanic+ einen sehr guten Eindruck – zumindest auf dem Trockenen.