40 US-Bundesstaaten haben dem Tech-Giganten Google den Prozess gemacht. 2018 war bekannt geworden, dass Google den Standort seiner Nutzer grundsätzlich trackt. Das galt auch dann, wenn diese die Standort-Speicherung gezielt ausgeschaltet hatten. Denn was der Konzern wohl zu erwähnen vergaß: Auch die einzelnen Google-Apps protokollieren den Live-Standort. Im Anschluss verkaufte Google die Daten dann an seine Werbekunden. Ans Licht kam diese Praxis auf Grund eines Berichts der US-Nachrichtenagentur AP.
Nun folgte der Enthüllung ein Gerichtsprozess, an dem 40 US-Bundesstaaten beteiligt waren. In der Folge muss Google 391,5 Millionen Dollar Entschädigung an die beteiligten Bundesstaaten zahlen. Umgerechnet wären das rund 379 Millionen Euro. Das Geld werde dann zwischen den Staaten aufgeteilt, so die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James in einer Mitteilung.
Google ist nicht allmächtig
Matthew Platkin, der Generalstaatsanwalt aus New Jersey twitterte nach Abschluss des Prozesses: “Wenn du die Privatsphäre von Nutzern verletzt, wirst du bezahlen. Egal, wie mächtig du bist.”. Der aktuelle Prozess mündete allerdings nicht in eine Verurteilung. Stattdessen kam es zu einem Vergleich zwischen dem Mega-Konzern und den Staaten, dennoch war er auf Ebene der US-Bundesstaaten beispiellos.
“Jahrelang hat Google den Profit über die Privatsphäre der Nutzer von Google-Produkten und -Diensten gestellt”, so die Generalstaatsanwältin von Oregon Ellen Rosenblum. Nutzer seien dabei betrogen worden. Nun verspricht der Konzern mehr Transparenz beim Thema Datenschutz und mehr Kontrolle für seine Nutzer. Angeblich bezögen sich die Vorwürfe zwar nur auf eine längst veraltete Version, doch um die Kläger zufrieden zu stellen, will der Tech-Gigant trotzdem nachbessern. Falls er seine Versprechen hält, sollten Nutzer die Standort-Speicherung dann tatsächlich ausschalten können. Falls nicht wird Google vielleicht zumindest besser über das Tracking informieren.