Frohe Kunde für Verbraucher: Seit dem 1. März ist Schluss mit langen Vertragslaufzeiten für Handytarife, Streamingdienste oder Fitnessstudios. Der Bundestag hat vor kurzem ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das Verbraucherinnen und Verbrauchern die Kündigung ihrer Verträge erleichtern soll. „Lange Vertragslaufzeiten und lange Kündigungsfristen beschränken die Wahlfreiheit der Verbraucherinnen und Verbraucher und hindern sie an einem Wechsel zu attraktiveren und preisgünstigeren Angeboten“, so Justizministerin Christine Lambrecht (SPD). Die Neuerung geht auf das im Oktober 2021 verabschiedete “Gesetz für faire Verbraucherverträge” zurück. Es soll Kunden vor langen Vertragslaufzeiten schützen sowie Kündigungen und damit den Wechsel zu anderen Anbietern vereinfachen.
Weihnachtsgeld: Ansprüche prüfen lohnt sich
Ein Anspruch auf Weihnachtsgeld kann sich aus verschiedenen Regelungen ergeben. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.
Abos: Zweijahresverträge weiter möglich
Sprich: Es ist für Verbraucher einfacher, aus Verträgen herauszukommen. “Bei vielen Verträgen sind stillschweigende Vertragsverlängerungen nur noch zulässig, wenn sich der Vertrag auf unbestimmte Zeit verlängert und monatlich gekündigt werden kann”, so Christopher Vernon von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Das bedeutet zwar auch das Verträge mit einer Mindestlaufzeit von bis zu zwei Jahren auch weiterhin möglich sind. Allerdings gilt nach Ablauf der Erstlaufzeit eine einmonatige Kündigungsfrist.
Kürzere Kündigungsfristen beschlossen
Ein weiterer Punkt: Will ein Unternehmen Verträge um mehr als drei Monate automatisch verlängern, muss es selbst auf die Kündigungsmöglichkeit aufmerksam machen. Nicht zuletzt soll das Kündigen einfach werden. Die Unternehmen sind seit dem 1.7.2022 verpflichtet, auf ihren Internetseiten eine „Kündigungsschaltfläche“ einzubauen. Das gilt zumindest dann, wenn auf der entsprechenden Website auch ein solcher Vertrag abgeschlossen werden kann. Auf diese Weise sollen Kunden Verträge genauso einfach beenden können, wie sie sie abschließen können.
Kündigen nicht so einfach wie vorgeschrieben
Das haben viele Unternehmen allerdings noch nicht umgesetzt. Ganz im Gegenteil sind die Kündigungsoptionen zum Teil gut versteckt. Die Verbraucherzentralen wollte wissen, ob und wie die die Anbieter die gesetzliche Regelung umsetzen. Entsprechend machten sie sich zwischen dem 18. Juli und dem 14. Oktober 2022 auf die Suche nach entsprechenden Schaltflächen. Mit überschaubarem Erfolg: Nur auf 273 von 840 der geprüften Internetseiten fanden sich gesetzeskonforme Kündigungs-Schaltflächen. Der Großteil der Internetseiten wies stattdessen grobe rechtliche Mängel auf, ein Großteil bewegte sich im Graubereich. Die Verbraucherverbände mahnten aus diesem Grund insgesamt 152 Unternehmen ab. Damit Sie trotzdem kündigen können zeigt IMTEST, wie es bei den wichtigsten Internet-Dienste funktioniert.
Netflix kündigen: So geht’s
Ihnen sagt das Film- und Serien-Angebot von Netflix nicht mehr zu? Sie können es jederzeit kündigen, und zwar wie folgt:
1. Melden Sie sich im Browser bei Netflix an und klicken auf Mein Konto.
2. Im neuen Menü klicken Sie auf Mitgliedschaft kündigen und bestätigen die Eingabe. Anschließend zeigt Ihnen Netflix an, wie lange Sie den Dienst noch nutzen können, bevor Ihr Abonnement endet.
Tipp: Sie können Ihr Netflix-Konto auch vorübergehend stilllegen. So behalten Sie Einstellungen und Empfehlungen, falls Sie es wieder aktivieren. Dazu öffnen Sie wie beschrieben Netflix im Browser und klicken in den Kontoeinstellungen auf Mitgliedschaft kündigen. Sie haben nun 10 Monate Zeit zurückzukehren.
Amazon Prime kündigen
Sie wollen Amazon den Rücken kehren und künftig auf kostenlose Lieferungen und das umfangreiche Streaming-Angebot verzichten? Dann gehen Sie so vor:
1. Melden Sie sich auf der Amazon-Seite mit Ihrem Konto an. Es folgen Klicks auf Konto und Listen, Prime sowie oben rechts auf Verwaltung Ihrer Prime-Mitgliedschaft.
2. Nun bietet Ihnen Amazon an, Ihr Prime-Abo direkt zu kündigen oder Ihnen optional vor der nächsten Fälligkeit der Abo-Gebühr eine Erinnerung zu schicken. Möchten Sie kündigen, klicken Sie auf Mitgliedschaft beenden – Auf Vorteile verzichten und anschließend auf Mit Kündigung fortfahren. Dann sind es nur noch wenige Klicks, und Ihr Amazon Prime-Abo ist Geschichte. Allerdings profitieren Sie weiter von den Vorteilen bis zum Ablauf des Abos.
Disney + kündigen
Keine Lust mehr auf Darth Vader, Cinderella und die Avengers? So machen Sie mit Disney+ Schluss.
1. Melden Sie sich im Browser auf der Internetseite von Disney+ an. Bewegen Sie den Mauszeiger auf Ihr Profilbild oben rechts und wählen Sie Konto.
2. Klicken Sie unten „Abo“ auf Ihren Abo typ (zum Beispiel Disney+ (Jahressabo)) und im nächsten Menü auf Abo kündigen. Geben Sie optional einen Grund an und klicken auf Weiter zur Kündigung. Disney+ versucht Sie dann noch mit einigen Angeboten von der Kündigung abzubringen. Bleiben Sie standhaft, klicken Sie auf Nein Danke. Disney+ kündigen.
DAZN: Kündigung ganz einfach
Im Laufe der Jahre von 9,99 auf 29,99 Euro: Wer diesen Preissprung nicht mitmachen möchten, sollte den Sport-Dienst DAZN schnellsten kündigen. Und zwar wie folgt:
1. Melden Sie sich im Browser auf der DAZN-Internetseite an.
2. Klicken Sie dann oben links auf Menü und anschließend auf Mein Account und dann links auf Mitgliedschaft.
3. Im neuen Fenster wählen Sie dann Mitgliedschaft beenden. DAZN will sichergehen, ob Sie das Ab tatsächlich beenden wollen. Bestätigen Sie das und folgen den weiteren Schritten.
WOW Abo beenden
House of Dragons durch und keine Lust mehr auf WOW alias Sky Ticket? Dann werden Sie so das Abo los:
1. Melden Sie sich auf der WOW-Seite nach einem Klick auf Mein Konto an.
2. Weiter geht’s mit Klicks auf Meine Abos und Abo beenden. Aufpassen: Haben Sie mehrere Pakete gebucht, müssen Sie die jeweils einzeln kündigen.
Sky-Abo: So funktioniert die Kündigung
Sky lässt sich nicht so einfach per Internet kündigen. Nutzen Sie am besten folgende Alternativen.
Per Telefon: Rufen Sie 089 997 279 28 an bitten um Kündigung. Wichtig: Lassen Sie sich die Kündigung schriftlich bestätigen. Alle Infos zur Kündigung, zum Beispiel, wie Sie den Receiver zurückschicken, erfahren Sie auf dieser Seite.
Spotify kündigen
9,99 Euro für Musik ohne Ende möchten Sie sich nicht mehr leisten? Bitte schön, hier die Anleitung:
1. Melden Sie sich auf der Spotify-Internetseite mit Ihren Kontodaten ab. Anschließend klicken Sie oben rechts auf Ihren Kontonamen und dann im Aufklapp-Menü auf Konto.
2. Weiter unten klicken im Bereich „Dein Abo“ auf Spotify Premium kündigen. Bestätigen Sie Ihr Vorhaben indem Sie ein weiteres Mal auf Spotify Premium kündigen klicken.
Abos auf dem iPhone kündigen
Wenn Sie ein App-Abo über Apple abgeschlossen haben, kündigen Sie per iPhone oder iPad.
1. Öffnen Sie die App Einstellungen. Tippen Sie darin ganz oben auf Ihren Namen und wählen anschließend Abonnements.
2. Das iPhone listet daraufhin alle aktiven und inaktiven Abos auf. Tippen Sie auf den Dienst, den Sie kündigen möchten. Im neuen Fenster wählen Sie dann Abo kündigen und tippen auf Bestätigen.
Android-Abos über den Play Store kündigen
App-Abos, die Sie über den Google Play Store abgeschlossen haben, werden Sie folgendermaßen wieder los:
1. Öffnen Sie auf Ihrem Android-Smarthone den Google Play Store.
2. Tippen Sie oben rechts auf Ihr Profilbild und wählen Zahlungen und Abos sowie Abos.
3. Wählen Sie den Dienst aus Abo aus, den Sie kündigen möchten, tippen auf Abo kündigen und folgen den Anweisungen.
Investieren statt Netflix & Co. abonnieren: So viel hätten Sie gewonnen
Spannend: Ein Internet-Rechner zeigt, wie viel Sie verdient hätten, wenn Sie Ihre Abogebühren investiert hätten.
Abo Alarm: Sicher in 3 Schritten kündigen
Bei der Kündigung von anderen Abos, beispielsweise Handy- oder Internetverträgen, hilft der Online-Dienst AboAlarm. Mit wenigen Klicks erstellen Sie mit seiner Hilfe vorformulierte Kündigungsschreiben samt passendem Text und richtiger Adresse. Das Ganze ist kostenlos und bedarf nicht einmal einer Registrierung. Das Anschreiben können Sie dann entweder selbst ausdrucken und versenden oder direkt als Internet-Fax verschicken. Das kostet ab 4,99 Euro. Nicht gerade günstig, aber immer noch günstiger, als einen teuren Vertrag aussitzen zu müssen. So funktioniert’s:
1. Öffnen Sie die Internetseite von Aboalarm. Tippen Sie ins Suchfeld zunächst den Namen Ihres Anbieters ein, den Sie kündigen möchten. Wählen Sie dann aus der Liste den Richtigen aus und klicken auf Jetzt kündigen.
2. Geben Sie einen Kündigungsgrund an und tippen Ihre Kundennummer ein, die Sie etwa auf der letzten Rechnung finden. Nach einem Klick auf Weiter geben Sie noch Ihren Namen und Ihre Kontaktdaten an. Nach einem weiteren Klick auf Weiter zeigt die Internetseite das Kündigungsschreiben samt korrekter Adresse an. Hier haben Sie Wahl, entweder das Schreiben als PDF herunterzuladen und selbst zu verschicken oder Aboalarm den Versand übernehmen zu lassen. Treffen Sie Ihre Wahl und klicken Sie abermals auf Weiter.
3. Haben Sie sich für den Versand durch Aboalarm entschieden, wählen Sie noch die Zahlungsart und die schriftliche Kündigung ist schon so gut wie auf dem Weg.