Die ersten Krokusse und Osterglocken blühen bereits, die Tage sind wieder deutlich länger und der Frühlingsanfang steht vor der Tür. Für viele Menschen ist dies die Zeit, um das E-Bike endlich wieder aus dem Keller zu holen. Doch bevor es losgeht, empfiehlt sich ein kurzer Check, um Schäden zu erkennen, die Sicherheit zu erhöhen und Verschleiß vorzubeugen. Während eine regelmäßige Inspektion in einer Fachwerkstatt für E-Bikes immer dazu gehören sollte, gibt es aber auch ein paar Handgriffe, die jeder Radler selbst erledigen kann. IMTEST fasst die besten fünf Tipps zusammen, damit das E-Bike perfekt in den Frühling starten kann.
Checkliste: 5 Punkte zum Saisonstart beachten
- 1. Reinigung: Weg mit dem Dreck
- 2. Einfetten: So läuft alles reibungslos
- 3. Funktionscheck: Beleuchtung, Schaltung, Bremsen
- 4. Akku aus dem Winterschlaf holen
- 5. Reifen: Ein bisschen Luft, bitte
1. Reinigung: Weg mit dem Dreck
Auch für das E-Bike steht jetzt ein Frühjahrsputz auf der To-Do-Liste, denn Schmutzablagerungen begünstigen Lackschäden, Korrosion und Verschleiß.
Zuallererst den Akku entfernen, wenn dieser nicht eingelagert gewesen ist. Idealerweise sollte auch das Display abgenommen werden. Den Akku nur mit einem feuchten Tuch abreiben und beiseitelegen. Falls vorhanden, das Bike nun in einen Montageständer spannen – dies erleichtert das Putzen ungemein, da man alle Bauteile gut erreichen und die Räder sowie die Kette frei bewegen kann.

Dann kann der Radfahrer festsitzenden, groben Dreck mit Bürsten entfernen, die es in verschiedenen Größen gibt, darunter auch Modelle mit weicheren und härteren Borsten oder solche mit gebogener Form für Kettenblatt und Kassette. Um für jede Stelle am Fahrrad ein passendes Reinigungstool zu haben, empfiehlt sich gleich ein Set.
Anschließend wird der Rahmen mit einem Lappen und Reinigungsmittel geputzt. Spezielle Fahrradreiniger sind gründlich und Material schonend zugleich.
Das Putzen der Kette ist meist die schmierigste Angelegenheit. Für die Reinigung des ganzen Antriebs gibt es spezielle Kettenreiniger, die stark schmutzlösend und entfettend wirken. Nachdem Kette, Kettenblätter, Kassette, Schaltwerk und Umwerfer mit einer Bürste vom gröbsten Schmutz befreit sind, sprüht man diese Teile mit dem Kettenreiniger ein und lässt ihn fünf Minuten einwirken.

Danach alle Zahnräder, das Schaltwerk und den Umwerfer mit der Bürste säubern und die Kette langsam und vorsichtig (Achtung: Verletzungsgefahr!) durch einen Lappen ziehen.

Wer seinem E-Bike etwas ganz besonders Gutes tun möchte, kann es zum Schluss noch mit einer Politur verwöhnen. Ein qualitativ hochwertiges Produkt pflegt die Oberfläche, lässt diese wie neu glänzen und schützt es vor UV-Strahlen.
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2. Einfetten: So läuft alles reibungslos
Anschließend muss die Kette wieder geölt werden, denn das Öl bedingt eine gute Reibung, verringert Verschleiß, schützt vor Korrosion, erhöht die Schaltleistung und trägt dadurch zu einer längeren Lebensdauer der Bauteile bei. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Kette nicht nur einmal bei Frühjahrsputz geölt werden sollte, sondern regelmäßig im Laufe der Saison.
Federgabel, Dämpfer oder Teleskopsattelstützen, aber auch Bremsen und Schalthebel pflegt man idealerweise mit einem Silikonspray. Dieses hilft, Reibungen zu reduzieren und bewegliche Teile geschmeidig zu halten. Darüber hinaus bildet es eine Schutzschicht gegen Feuchtigkeit und Korrosion auf Metallteilen, dass es nicht schlimm ist, wenn man bei einer Tour mal von einem Regenguss überrascht wird. Auf Gummiteilen hilft Silikonspray, die Rissbildung vorzubeugen.
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3. Funktionscheck: Beleuchtung, Schaltung, Bremsen
Auch im Frühling und Sommer ist es empfehlenswert, mit eingeschaltetem Licht zu fahren, um die Aufmerksamkeit auf sich zu erhöhen. Die meisten E-Bikes sind bereits mit einem Front- und Rücklicht ausgestattet. Die Stromversorgung für die Beleuchtung übernimmt der E-Bike-Akku. Daher sollte vor der ersten Frühlingsfahrt geprüft werden, ob alles noch funktioniert. Gegebenenfalls müssen eingerostete Kontakte gesäubert und Kabel kontrolliert und repariert werden. Wer mit einem Akku-Licht-Set fährt, braucht lediglich den Akkustand prüfen. Besonders gut hat beim Fahrradlichtertest das Duo Ixon Rock & Brixxi von Busch + Müller abgeschnitten.
Die Schaltung reagiert träge und knackst? Da das Einstellen der Gänge eine nicht ganz so leichte Angelegenheit ist, überlässt man diese Aufgabe idealerweise dem Fachmann bei der Inspektion. Dieser kann bei der Gelegenheit auch gleichzeitig die Bremsen prüfen. Egal ob Felgen- oder Scheibenbremse – beide sollten gleichmäßig und leichtgängig funktionieren. Manchmal reicht es bereits aus, wenn die Bremsbelege getauscht werden, in anderen Fällen kann es auch sein, dass Bremszüge nachgeschmiert oder Leitungen entlüftet werden müssen.
4. Akku aus dem Winterschlaf holen
Wer in Winter gar nicht mit seinem E-Bike gefahren ist, kann den Akku nun aus seinem Winterschlaf holen. Denn idealerweise ist dieser aus dem E-Bike entnommen und mit einem vom jeweiligen Hersteller beschriebenen Ladestand und Raumtemperatur eingelagert worden. Vor dem Einsetzen sollte der Radfahrer die Kontaktpunkte der Akkuaufnahme auf Korrosion prüfen. Ist alles ok, kann sofort losgeradelt werden.

Da Akkus auf Temperaturschwankungen empfindlich reagieren, sollte man das E-Bike bei Touren an sonnigen Frühlingstagen stets im Schatten parken. Zu hohe Temperaturen schaden dem Akku und beeinträchtigen die Ausdauer und Lebenserwartung.
5. Reifen: Ein bisschen Luft, bitte
Grip, Stabilität, Pannenschutz, Bremspower und geringer Rollwiderstand, diese Ansprüche müssen Reifen für E-Bikes erfüllen. Denn elektrisch unterstütze Räder sind nicht nur schneller unterwegs, sie sind auch meist schwerer als normale Fahrräder. Ein besonders griffiger Reifen sorgt hier für mehr Sicherheit, nicht nur, wenn es geradeaus geht, sondern auch in Kurven.
Vor der ersten Frühlingstour sollte daher zu guter Letzt noch ein Blick auf die Reifen geworfen werden. Sind die Schläuche noch heile? Ist der Mantel frei von Steinchen und Splittern? Ist das Profil noch tief genug und ohne Risse? Können alle Fragen mit „ja“ beantwortet werden, geht es an den Luftdruck-Check. Denn der richtige Wert ist entscheidend, um Pannen vorzubeugen, den Fahrkomfort zu erhöhen und Stabilität zu gewährleisten. Dafür gibt es spezielle Messgeräte, die den Wert schnell anzeigen.
Und da selbst ein dichter Fahrradschlauch pro Monat im Durchschnitt 1 bar an Druck verliert, sollte der Reifendruck regelmäßig überprüft werden. Wie viel Luft der Radfahrer dabei in den Reifen pumpen sollte, ist auf dem Mantel vermerkt. Gut zu wissen: Bei steigenden Frühlings-Temperaturenden sollte der Soll-Wert um 0,2-0,3 bar verringert werden, da sich der Luftdruck im Reifen bei heißem Wetter von selbst erhöht.
Akku-Luftpumpen bieten eine schnelle und unkomplizierte Handhabung. Die Geräte sind dabei so klein, dass sie bei einer Tour problemlos in der Fahrradtasche mitgenommen werden können.
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