Einerseits sind derzeit 1,6 Millionen Elektro-Autos in Deutschland zugelassen – die Tendenz ist steigend. Andererseits machen diese Autos gerade mal einen Anteil von 1,3 Prozent an allen zugelassenen PKWs aus. Zur Begünstigung der Entwicklung in Richtung Elektromobilität und weg von fossilen Antrieben, hat die Bundesregierung nun einen “Masterplan Ladeinfrastruktur” ausgearbeitet.
E-Autos: Steigende Strompreise verteuern Fahrten und Unterhalt
E-Autos gelten als ein Eckpfeiler der Verkehrswende. IMTEST klärt auf, was sich durch die astronomisch steigenden Strompreise daran ändert.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing stellte diesen Plan für einen massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur am Mittwochabend vor. Dabei gilt vor allem dieses Motto: “Die Elektromobilität wird nur Akzeptanz finden, wenn das Laden so einfach ist wie heute das Tanken.” Denn in vielen Fällen fällt der Wechsel auf E-Mobilität aufgrund fehlender Ladesäulen schwer oder findet gar nicht statt. Um eine flächendeckende Infrastruktur zu gewährleisten, plant der Bund laut Wissing mit 6,3 Milliarden Euro an Mitteln
Diese Gelder sollen insbesondere in öffentliche Ladesäulen investiert werden – so sollen statt bislang 70.000 bis zum Jahr 2030 eine Millionen zur Verfügung stehen. Neben den öffentlich zugänglichen Ladepunkten plant die Regierung außerdem in Wohnvierteln, an Park & Ride-Plätzen und bei Firmen Möglichkeiten zum Laden zu schaffen.
Fehlende Infrastruktur und steigende Strompreise
Neben der Ladeinfrastruktur stellt jedoch auch der steigende Strompreis ein Hemmnis dar. Denn ein Anstieg an E-Autos bedeutet auch einen höheren Anteil am Gesamtstromverbrauch. “Bleiben sie dauerhaft so hoch, sind entsprechende Auswirkungen auf die zuletzt erfreulichen Zahlen beim Hochlauf der Elektromobilität unvermeidlich”, so Hildegard Müller, Chefin des Verbandes der Automobilindustrie. Laut Wissing arbeitet die Bundesregierung deshalb neben der Gaspreisbremse auch an einer Strompreisbremse.
Gleichzeitig stimmte heute eine Mehrheit der Abgeordneten des Europaparlaments sogar für eine länderübergreifende Verbesserung der Ladeinfrastruktur. Demnach soll es spätestens alle 60 Kilometer eine Ladestation geben. Zwar ist das Gesetz noch nicht verabschiedet, doch die Notwendigkeit der Verkehrswende wird auf EU-Ebene deutlich betont. Bis 2026 soll dieses Ziel erreicht werden, auch zum Laden von elektrischen Bussen und LKWs allerdings nur auf den bedeutendsten Straßen der EU.