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Gocycle G4 im Test: Wendiges Klapp-E-Bike

Klappbare E-Bikes sind praktisch. Wie gut sich das G4 von Gocycle schlägt, hat IMTEST getestet.

Frau auf Klapp-E-Bike G4 von GoCycle
© IMTEST

Sie sind klein, wendig und perfekte Begleiter für Urlaube oder Berufspendler: klappbare E-Bikes. Mit nur wenigen Handgriffen lassen sie sich auf ein kleines Maß falten und dann problemlos im Auto oder kostenfrei in der Bahn mitnehmen. Mit nur einem Gabelarm am Frontrad ist das G4 von Gocycle optisch ein besonders auffälliges Modell, welches IMTEST jüngst Probe gefahren ist.

Einseitige Carbon-Gabel ist Herz des E-Bikes

Die einseitige Carbon-Vorderradgabel ist dabei nicht nur optisch ein Hingucker, sondern das Herz des E-Bikes. Denn sie beherbergt den voll integrierten G4-Drive-Elektromotor, der von Gocycle selbst entwickelt wurde. Bei der Spritztour mit dem Rad fühlte sich die Unterstützung des Motors ähnlich wie bei einem Hinterradnabenmotor an. Anfangs muss man kräftig in die Pedale treten, dann kommt plötzlich jede Menge Schwung. So verhält es sich auch während der Fahrt. Der Antrieb kommt nicht ganz so gleichmäßig wie bei einem Mittelmotor, sondern immer schubweise beim Treten.

Klapp-E-Bike G4 von GoCycle im Anschnitt von der Seite
Das Herz des Klapp-E-Bikes, der G4-Drive-Elektromotor, befindet sich in der Vordergabel. © IMTEST

Während sich über die Gocycle-Connect-App noch diverse Fahrmodi wie City oder Eco einstellen lassen, fährt das Klapp-E-Bike ohne App mit einer automatischen Unterstützungsstufe. Gepaart mit den drei Gängen kann der Fahrer die Trittfrequenz aber gut abstimmen, um nicht ins Leere zu treten. Für weiteren Fahrkomfort sorgt eine Federung, die kleine Unebenheiten geschmeidig ausgleicht.



Das Monocoque-Chassis des G4 verfügt über einen neuen, von der Automobilindustrie inspirierten Mittelrahmen aus spritzgegossenem Verbundwerkstoff. Es hat die Aufgabe, den Aluminium-Vorderrahmen und den patentierten Magnesium-Cleandrive des Klapp-E-Bikes zu verbinden.

Trotz dieser leichten Komponenten bringt das Gocycle laut Hersteller gut 17 Kilogramm auf die Waage. Verglichen mit anderen E-Bikes ist das zwar noch leicht. Allerdings muss man bedenken, dass dieses Rad ja auch des Öfteren getragen werden muss. Gewicht hat Gocycle zudem bei den Laufrädern gespart, da diese jeweils nur fünf Speichen haben.

Zusammengefaltet innerhalb von Sekunden

Wirklich positiv sticht der Faltmechanismus hervor. Einfach und schnell – in weniger als zehn Sekunden – kann der Radfahrer sowohl an der Lenkerstange als auch am Rahmen eine Schnalle aufklappen und dann das E-Bike zusammenfalten. Bei ausgeklapptem Ständer hat das Rad dann auch einen sicheren Stand. Allerdings fiel auf, dass das G4 nicht wirklich einen Griff oder ähnliches hat, um es nun komfortabel tragen zu können.



Der Akku soll nach drei Stunden voll aufgeladen sein. Der Radfahrer kann dann eine Strecke von bis zu 65 Kilometern zurücklegen. Sehr praktisch: Über den Akku kann auch das Smartphone geladen werden, da sich am Lenker eine entsprechende Buchse befindet. Zudem sind hier Gummilaschen angebracht, in die das Smartphone eingeklemmt werden kann. Während in anderen Komponenten investiert wurde, ist hier deutlich gespart worden. Ob diese Gummis das Handy bei Kopfsteinpflaster- oder Buckelpisten-Fahrten sich festhalten, wollte IMTEST nicht ausprobieren.

Klapp-E-Bike G4 von Gocycle, Detail Smartphone am Lenker
Über die Gocycle-Connect-App lassen sich zusätzliche Daten ablesen. © IMTEST

Fazit

Das G4 von Gocycle punktet neben seiner ausgefallenen Optik auf jeden Fall durch das einfache Falten. Wenn es schnell gehen muss, kann man sich auf das Klapp-E-Bike verlassen. Außer der Tatsache, dass der E-Biker beim Fahren schubweise unterstützt wird, fährt es sich sehr angenehm, leicht und locker und ist ein guter Begleiter für den Alltag. Hervorzuheben ist noch der Boost-Kopf im Bereich des linken Daumens, der kurzzeitig einen Extra-Schub verleiht. Das E-Bike kostet 3.799 Euro und ist in Blau, Weiß und Schwarz erhältlich.

Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.