Ab Mitte 2024 soll USB-C der Standard-Ladeanschluss für Geräte werden, die in der EU-vertrieben werden. Bisher hatte Apple sich strikt gegen den Vorschlag der EU-Kommission gestellt. Gerüchten zufolge bringt der Tech-Gigant bald eine Version mit USB-C für seine AirPods Pro 2 heraus.
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Update vom 27. März 2023: AirPods Pro 2 wohl bald mit USB-C
Auf EU-Ebene wurde USB-C für Handys und eine Reihe anderer tragbarer Elektrogeräte als Ladebuchse festgelegt. Das soll zum einen den Komfort für Nutzer erhöhen, zum anderen aber auch einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Laut dem Apple Analysten Ming-Chi Kuo könnten Apples AirPods Pro der zweiten Generation bald einen USB-C Anschluss verpasst bekommen. Kuo geht außerdem davon aus, dass die Geräte mit dem neuen Anschluss im zweiten oder dritten Quartal des Jahres verschifft werden. Für die AirPods 2 und 3 gibt es bei Apple offenbar keine Pläne, dass die Lightning-Buchsen ersetzt werden sollen. Noch ist nicht bekannt, ob der Hersteller die Hüllen zum Laden separat verkaufen wird.
50.000 Tonnen Elektroschrott
Jährlich entstehen rund 50.000 Tonnen Elektroschrott aus weggeworfenen Ladegeräten. In vielen Elektrogeräten ist ein Ladegerät im Lieferumfang enthalten. Laut der EU-Kommission für werden aber nur zwei von drei gekauften Ladegeräten wirklich genutzt. Durch eine Standardisierung soll der Abfall von nicht austauschbaren und nicht notwendigen Steckern reduziert werden.
Apples bisherige Ablehnung
Apple stellte sich gegen den Vorschlag der Kommission. In sämtlichen iPhones und den meisten anderen Apple-Produkten sind die hauseigenen Lightning-Anschlüsse verbaut. Apple erklärte sich besorgt, dass „eine strenge Regulierung, die nur eine Art von Steckverbinder vorschreibt, Innovation erstickt, anstatt sie zu fördern, was wiederum den Verbrauchern in Europa und auf der ganzen Welt schaden wird“. Außerdem werde durch die Umstellung auf USB-C eine große Menge an Elektroschrott anfallen. Apple hat auch monetäre Interessen daran, dass es nicht zu einer Standardisierung mit USB-C kommt. Mit dem Zertifizierungs-Programm „Made for iPhone/iPad“ generiert das Unternehmen hohe Einnahmen. Diese würden für die kommenden Generationen von iPhones und iPads entfallen.
Das Gesetz wurde noch nicht unterzeichnet, erhielt jedoch in der vergangenen Woche die Zustimmung des Europäischen Parlaments. Vor der Release des iPhone 14 gab es Spekulationen, ob Apple sich schon den neuen Vorgaben anpasst. Der Tech-Gigant ist bei seinem neuen Gerät allerdings beim Lightning-Anschluss geblieben und folgt damit einer eigenen Agenda.
Neue Wege Richtung USB-C?
Bloombergs Tech-Reporter Mark Gurman nimmt an, dass Apple sich nun schneller für den Wechsel bereit macht. Apple arbeite daran, AirPods und Mac-Zubehör innerhalb der nächsten Jahre mit einem USB-C-Anschluss zu versehen. Die Tests für USB-C-Anschlüsse für iPhones würden bereits laufen. Mit Anpassungen an den Geräten sei aber erst frühestens 2023 zu rechnen. Das iPhone 15 könnte also erstmalig über einen USB-C-Anschluss verfügen.
Eine weitere Vermutung Gurmans ist, dass Apple in der Zukunft vermehrt auf induktives Laden ausweichen wird. Damit könnte das Unternehmen die Gesetzgebung umgehen, da diese keine Auswirkungen auf kabelloses Laden hat. Induktives Laden bringt den Vorteil mit sich, dass dafür kein Kabel benötigt wird. Nachteilig sind längere Ladezeiten und ein höherer Energieverbrauch.