Spielen in 4K-Auflösung, ohne dass eine aktuelle Konsole am TV hängt: Mit seinem Spiele-Streaming-Dienst Stadia wollte Google Videospiele seit 2019 neu denken und den Markt noch vor Microsoft, Sony und Co. erobern. Doch selbst exklusive Vorab-Veröffentlichungen von Blockbustern wie “Red Dead Redemption 2” konnte dem Angebot nicht zum angepeilten Erfolg verhelfen. Aufgrund dessen zieht der Suchmaschinen-Riese jetzt den Stecker und stellt Google Stadia zum 18. Januar 2023 ein. Heute schaltet das Unternehmen alle Server endgültig ab.
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Update vom 18.Januar 2023: So endete das Gaming-Experiment von Google
Heute ist der letzte Tag, an dem die Server von Googles Cloud-Gaming-Dienst aktiv sind. Für eine größtmögliche Kulanz hat Google in den vergangenen Wochen gegenüber Nutzern mehrere Eingeständnisse gemacht. So flossen Rückerstattungen für Stadia-Hardware, wobei auf einen Rückversand verzichtet wurde. Außerdem ermöglichte Google, dass Spielstände in vielen Fällen portiert werden konnten. Zuletzt forderten zahlreiche Spieler, dass die Stadia-Gamepads für den Bluetooth-Betrieb freigeschaltet werden. Auch dieser Forderung kam Google nach, sodass User sich nun über Gratis-Controller freuen können.
Update vom 29.November 2022: Stadia erstattet in Form von Play-Guthaben
Seit einigen Wochen laufen die Rückerstattungen von Google Stadia nun schon. Doch ganz so, wie erwartet geht die Sache nicht vonstatten. Wie Golem berichtet, gibt es Schwierigkeiten, was die Rückzahlungsmethode angeht. Kunden, die auf Stadia mit der Kreditkarte oder via PayPal bezahlt haben, haben die bezahlte Summe auf diesem Wege auch wieder zurückbekommen. Anders ist das bei Kunden, die anteilig mittels Play-Guthaben gezahlt haben. Unabhängig davon, wie viel oder wenig über dieses Guthaben gezahlt wurde: Die Rückerstattung findet vollständig in Form von Play-Guthaben statt. Stadia hatte sich dieses Hintertürchen in den Nutzerbedingungen offengehalten, denen jeder Nutzer zu Beginn zustimmen musste. Vor allem für Gamer ist diese Art der Rückerstattung relativ unbrauchbar, da der Play Store keine vergleichbar hochwertigen Spiele oder Gaming-Software anbietet.
Update vom 10. November 2022: Rückerstattungen gestartet
Aus einem aktuellen FAQ auf der Google-Website geht hervor, dass das Unternehmen ab sofort mit den Rückerstattungen startet. Dabei soll der Prozess möglichst automatisch über den Google oder den Stadia Store erfolgen. Im Anschluss bekomme man die anstehende Summe ausgezahlt. Diese setzt sich aus den gekauften Spielen und der gekauften Hardware zusammen. Sollten trotzdem Probleme auftreten, können sich Stadia-Nutzerinnen und -Nutzer via E-Mail an den Kundenservice wenden. Dabei seien auch andere Erstattungsmöglichkeiten verfügbar.
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Google Stadia: Nutzer bekommen Geld zurück
In einem Blogpost begründet Stadia-Boss Phil Harrison die Entscheidung des Konzerns. Demnach habe Google Stadia nicht die erwarteten Nutzerzahlen erreicht und somit die Ziele des Konzerns verfehlt. Nun sollen alle bisherigen Nutzerinnen und Nutzer ihr Geld für gekaufte Stadia-Hardware (bestehend aus Chromecast Ultra sowie einem Controller) und Spiele weitestgehend zurückbekommen. Nur die monatlich gezahlten Gebühren für die Option Stadia Pro – die Spiele-Streams in 4K-Qualität erlaubt – werden nicht rückwirkend erstattet.
Um die wichtigsten Fragen zu klären, hat Google eine FAQ-Webseite gestartet. Für Spielerinnen und Spieler besonders bitter: Nur bei ausgewählten Spielen soll man den Speicherstand auf andere Plattformen übertragen können. Somit ist die Löschung des Fortschritts bei einigen Titeln unausweichlich. Ein kleiner Wermutstropfen: Alle Stadia-Pro-Abonennten werden bis einschließlich zum 18. Januar 2023 von der Zahlung befreit.
Gründe für das Aus von Google Stadia
Auch abseits der offiziellen Verlautbarung hat sich das Ende von Google Stadia bereits im Vorfeld angedeutet. Denn schon lange ärgerten sich zahlende Abonnenten beispielsweise über Lags und hochskalierte 4K-Streams. Außerdem konnte Googles Spiele-Line-up längst nicht mit den Cloud-Bibliotheken von Microsoft und Sony mithalten. Auch eigene Ambitionen, die Spieleentwicklung weiter auszubauen, verliefen im Sand.
Dennoch will Google das Know-how des Stadia-Teams weiterhin nutzen. Heißt: Alle Mitarbeiter behalten ihren Job, werden jedoch in anderen Abteilungen eingesetzt.