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Das Duell: Apple iPhone 14 Pro Max & Samsung Galaxy S22 Ultra

Apples iPhone 14 Pro Max gegen Samsungs Galaxy S22 Ultra im Test.

Es ist das Duell zwischen den Big Playern und ihren Flaggschiffen 2022: Apple gegen Samsung, Galaxy S22 Ultra gegen iPhone 14 Pro Max. IMTEST prüft, welches der beiden Smartphones die bessere Kamera, den schnelleren Prozessor, das bessere Display, den längeren Atem hat. Das iPhone 14 Pro Max gegen das Galaxy S22 Ultra im Test-Duell.

Die Platzhirsche machen sich breit

Die zwei Hersteller führen auch 2022 den Smartphone-Markt an. Beide verzeichnen laut Analysebericht durch Canalys ein Plus zum Vorjahr –  trotz 9 Prozent weniger verkaufter Smartphones weltweit. Ihre Strategien: Samsung liegt mit 21 Prozent vorne, bietet sowohl günstige Smartphones um die 100 Euro bis hin zur Premium-Klasse für über 1.000 Euro an. Apple erreicht seine 17 Prozent mit vorwiegend hochpreisigen iPhones – günstiger sind bis auf das iPhone SE nur ältere Modell aus den Vorjahren. Die Premium-Sparte ist dem Hersteller wichtig, so baut er sie mit Preiserhöhungen jährlich aus, möchte den Ruf als Luxusmarke beibehalten.

Ein allgemeiner Vergleich beider Hersteller wäre jedoch ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Lässt man den Obstsalat bei Seite, kann man sich aber fragen, wie gut sich die zwei Flaggschiffe der Hersteller im Duell schlagen. In der linken Ecke: Apples Spitzenmodell der jüngst vorgestellten iPhone-14-Serie, das iPhone 14 Pro Max. Nahezu identisch mit dem iPhone 14 Pro bringt es den größeren Bildschirm und auch den größeren Akku, zählt mit 240 Gramm Kampfgewicht zu den schwersten und größten Smartphones. In der rechten Ecke das Galaxy S22 Ultra, Samsung Speerspitze der S22-Serie. Im ersten Quartal 2022 veröffentlicht ist es etwas betagt, bleibt aber schlagfertig. Mit Superzoom und Stift verfügt es über Extras, die es seinen Geschwistern und der Konkurrenz voraus hat. Obwohl es mit 229 Gramm etwas weniger wiegt, ist sein Bildschirm minimal größer als der des 14 Pro Max.

Galaxy S22 Serie Größenvergleich Rückseite
Das S22 Ultra (links) bietet als einziges Modell seiner Reihe einen integrierten Stift. © IMTEST / SAMSUNG
iPhone 14 Pro Max Rückseite in Space Grau
Das matte Finish der Rückseite verleiht den Pro-Modellen einen edleren Look. © Apple / Imtest

iPhone 14 Pro Max gegen S22 Ultra im Test: Design im Vergleich

Bei der Verarbeitungsqualität nehmen sich beide Kandidaten nichts. Als Premium-Smartphones wissen sie mit exzellenter Haptik und erstklassiger Materialwahl zu überzeugen. Dabei können sie nicht nur schick, sondern auch praktisch: Beide Modelle sind gemäß IP68-Zertifizierung wasser- und staubgeschützt. Eleganter bringt das S22 Ultra seine rückseitigen Kameras unter und liegt damit fast eben auf dem Tisch, während das iPhone 14 Pro Max aufgrund hervorstehender Knipsen kippelt. Erst eine Hülle schafft Abhilfe.

Ein Ass im Ärmel beziehungsweise einen Stift im Gehäuse hält Samsung noch bereit. Damit lässt sich das Galaxy S22 Ultra bedienen, um Notizen und Zeichnungen anzufertigen. Die Software ist darauf abgestimmt und hält praktische Zusätze bereit. Das ist ein Extra, das kein iPhone beherrscht.

Voll auf die Zwölf: Zur Entsperrung halten Apple-Nutzer ihr Gesicht hin. Das Gerät erkennt erkennt es per FaceID. Bei Samsung verbirgt sich unter dem Display der Fingerabdrucksensor. Beide Varianten arbeiten flink und zuverlässig.

Erste Runde: Punkt für Samsung.

Samsung Galaxy S22 Ultra Fingerabdrucksensor
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Fingerabdrucksensor des Galaxy S22 Ultra von Samsung nicht von anderen. Der Vorteil liegt in der verborgenen Technik hinter dem Bildschirm. © SAMSUNG / IMTEST
Die Notch des iPhone 14 Pro Max schrumpft zur Dynamic Island. Neben System-Infos verbergen sich dahinter auch die Sensoren zur Gesichtserkennung via FaceID. © Apple / Imtest

Bildschirme: Samsungs Doping-Display

Die Bildschirme der beiden Modelle sind mit 6,8 Zoll (S22 Ultra) und 6,7 Zoll (iPhone 14 Pro Max) ähnlich groß und zeigen ein scharf gestochenes Bild. Das iPhone 14 Pro Max zählt 460 Pixel pro Zoll (ppi), das Galaxy S22 Ultra überbietet mit 497 ppi. Ab 400 ppi ist allerdings ein Unterschied für das menschliche Auge kaum noch sichtbar. Auch setzen beide Displays auf eine variable Bildwiederholrate von 120 Hertz. Das Scrollen und Wischen, die System-Animationen und Spiele wirken damit geschmeidiger, schneller. Bei Standbild-Betrachtung regelt sich die Frequenz deutlich herunter, um Strom zu sparen. Überdies überzeugen beide Anzeigen mit sehr hohem Kontrast-Verhältnis dank OLED.

Die Messungen des Prüflabors belegen dann die Unterschiede jenseits der Datenblätter: Ab Werk zeigt das Galaxy S22 Ultra kräftig-knallige Farben – mit Tendenz zur Übertreibung. Das ist dann ärgerlich, wenn bei der Foto-Betrachtung etwa Hauttöne und Landschaften ganz anders als in der Realität aussehen. Erst die Einstellung “Natürlich” bringt das natürliche Bild und eine sehr gute Note bei der Farbwiedergabe. Das iPhone 14 Pro Max hingegen beweist schon ab Werk eine hervorragende Farbtreue, sowohl bei gedeckten Farben des sRGB-Farbraums, als auch bei intensiv leuchtenden des DCI-P3-Farbraums. Das ist eine Präzision, die sehr wenige Smartphones und nur die besten TVs erreichen.

Samsung Galaxy Book2 Pro Tastatur
IMTEST prüft unter anderem die Genauigkeit der Farbwiedergabe von Displays an Notebooks wie auch an Smartphones. © SAMSUNG / IMTEST

Tipp: Farbeinstellung bei Samsung-Smartphones

Der Tipp für alle Samsung-Nutzer, die mehr Wert auf originalgetreue statt auf übertrieben knallige Farben legen:

  1. Öffnen Sie die Einstellungen des Smartphones.
  2. Tippen Sie auf “Anzeige”.
  3. Wählen Sie “Bildschirmmodus” aus.
  4. Wechseln Sie nun von “lebendig” auf “natürlich”.

Je nach Software-Version können die Namen der Einstellungen abweichen.

Screenshots der Anzeige Einstellungen bei Samsung Smartphones
In den Einstellungen lässt sich wählen, welche Farbwiedergabe Nutzer bevorzugen. “Lebendig” überzeichnet die Farben und stellt sich daher etwas verfälscht dar. © Samsung

Strahlen um die Wette: Maximale Helligkeit im Test

Nur die Besten der Besten unter den Smartphones können ihre Helligkeit richtig aufdrehen. Hier ist der Wettstreit zwischen Samsung und Apple besonders deutlich. Kein anderer Hersteller zeigt mit seinen Flaggschiffen ein so helles Bild. Warum das wichtig ist: Unter freiem Himmel lässt sich besonders an sonnigen Tagen wenig erkennen. Da gilt es, mit der Sonne um die Wette zu strahlen, da sonst auf dem Bildschirm kaum noch was zu erkennen ist. Und um die Wette strahlen auch die beiden Kontrahenten.

Samsung liefert dem Messinstrument des IMTEST-Labors mit 1.065 Candela pro Quadratmeter (cd/qm) einen sehr guten Wert. Zum Vergleich: Selbst ähnlich teure Smartphones wie das Google Pixel 6 Pro oder das Oppo Find X5 Pro bleiben unter 1.000 cd/qm. Apple setzt dem einen neuen Bestwert entgegen: Leuchtstarke 1.883 cd/qm. So hell war noch kein Smartphone. In der Summe entscheidet das iPhone 14 Pro Max damit die zweite Runde für sich und zeigt den besseren Bildschirm. Es herrscht Gleichstand.

Die maximale Bildschirmhelligkeit beziffert
Je teurer, umso heller. Smartphones für weniger Geld erreichen eine deutlich niedrigere Helligkeit als Top-Modelle um die 1.000 Euro. IMTEST prüft diese Eigenschaft mit dem Präzisionsmessgerät für Leuchtdichte der Marke Gossen.

Laufzeit und Leistung im Vergleich

Einem Top-Smartphone darf schnelles W-LAN mit WiFi 6 und eine flotte Mobilfunkverbindung mit 5G nicht fehlen. Diese Ausstattung teilen die getesteten Modelle ebenso wie die Tatsache, dass sie auf hauseigene Chip-Entwicklungen setzen. Im S22 Ultra arbeitet der Exynos 2200, im iPhone 14 Pro Max der A16 Bionic. Beide Rechner rasen in den Benchmarks über die Zielgerade. Im Geekbench erreicht das S22 Ultra sehr gute 3.438 Punkte (Mehrkern-Berechnungen). Apples iPhone 14 Pro Max bringt es auf den Rekordwert von 5.147 Punkten. Im Spiele-Benchmark 3DMark Wild Life Extreme ist der Abstand ähnlich groß mit 1.969 (S22 Ultra) gegen 3.382 Punkte (iPhone 14 Pro Max). Kurzum: Apples Mobil-Prozessor ist der derzeit schnellste auf dem Markt. Im Alltag dürfte der Unterschied aber nur bei sehr anspruchsvollen Aufgaben wie Augmented Reality oder Videobearbeitung auffallen.

Wer hält länger durch?

Vom Sprint zum Marathon: Wer viele Runden durchhalten will, muss sich gut abstimmen. Das Zusammenspiel aus Akku-Kapazität, Prozessor-Effizienz, Bildschirm und Ressourcen-Management des Betriebssystems ist entscheidend. Im Test hielt das Galaxy S22 Ultra bei dauerhafter Videowiedergabe 7:29 Stunden durch. Das iPhone 14 Pro Max ist ein wahrer Dauerläufer: 19:46 Stunden. Damit lässt es nicht nur das S22 Ultra, sondern auch alle bisher getesteten Smartphones mit Abstand hinter sich.

Eher gemütlich geht es Apple dann bei der Ladedauer an. Ist der Energietank leer, braucht es fast zwei Stunden für die vollständige Ladung. Das Galaxy S22 Ultra schafft das in nur 50 Minuten und kann dann bei vollen Kräften wieder loslegen. Für beide Modelle müssen Nutzer das entsprechende Netzteil separat erwerben.

Da IMTEST Laufzeit und Leistung bei der Benotung höher wertet als die Ladedauer, entscheidet das iPhone 14 Pro Max diese Kategorie für sich und geht 2:1 in Führung.


So testet IMTEST Smartphones

Smartphones sind für viele Nutzer das wichtigste elektronische Gerät überhaupt. Wie umfangreich IMTEST sie testet, erklärt der Artikel.


iPhone 14 Pro Max gegen Galaxy S22 Ultra: Das können die Kameras

Samsungs Hauptkamera bietet eine lichtstarke f/1.8-Blende mit 108 Megapixeln. Für die Vergrößerung vor der Ablichtung kommen gleich zwei Telekameras zum Einsatz, je mit dreifachem (f/2.4) und zehnfachem Zoom (f/4.9). Bis zu 100-fach vergrößert das Gerät digital.

Apples Hauptkamera im iPhone 14 Pro Max löst mit 48 Megapixeln auf bei einer minimal größeren Blende von f/1.76. Die Telekamera erlaubt dreifach optischen Zoom bei einer Blende von f/2.8.

Obere Hälfte von Samsung Galaxy S22 Ultra in rosa zeigt fünf Kamera-Linsen
4 Linsen und ein Sensor: Die Kameraeinheit des S22 Ultra ist in Form von Tröpfchen gestaltet. © IMTEST
iPhone 14 Pro Max Rückseite in Space Grau
Auch bei der 14er-Serie von Apples iPhones ragen die Kameras deutlich aus dem Gehäuse vor. © Apple / Imtest

Bei Tag, Nacht und mit Zoom: Kameras im Duell

Der erste Blick auf die Technik verrät also schon: Das Galaxy S22 Ultra ist der absolute Zoom-Meister. Kein anderes Smartphone bietet eine derart hohe Zoomstufe. Allerdings ist das dann auch mit erheblichen Qualitätsverlusten verbunden – je höher, umso mehr. Um Smartphones aller Preisbereiche vergleichen zu können, prüfen die Tester die Fotoqualität bei vierfacher Zoomstufe – auch, weil dieses Szenario praxisnah ist. Beide Smartphones erreichen hierbei ein “sehr gut” und zeigen sehr viele Details.

Normale Aufnahmen bei Tageslicht gelingen dem iPhone 14 Pro Max ebenfalls sehr gut, dank natürlicher Farbwiedergabe und sehr hoher Detailauflösung. Die im Vergleich zum Vorgänger größeren Sensoren machen sich gemeinsam mit der lichtstarken Blende bemerkbar. Das Bild weist selbst bei schummerigem Umgebungslicht kaum Bildrauschen auf und überzeugt mit hoher Schärfe. Das S22 Ultra fängt Farben etwas ungenauer ein, zeichnet sie teils zu knallig, teils zu blass. Bei wenig Umgebungslicht tritt geringeres Bildrauschen auf, auch ist dann der Detailverlust deutlicher als beim iPhone 14 Pro Max. Gleiches gilt für Videoaufnahmen. Eine gute bis sehr gute Bildstabilisierung bieten wiederum beide Smartphones.

Grobe Schnitzer leisten sich beide Smartphones nicht. Das iPhone 14 Pro Max schrammt knappt an einem “Sehr gut” vorbei (Note 1,6), das Galaxy S22 Ultra erreicht im Test die Note 2,2 (gut). Es steht 3:1 für das iPhone 14 Pro Max.

Zoom-Vergleich Vogel am Wasser
Das iPhone 14 Pro (Max) zeigt bei seinen Zoom-Aufnahmen (links) mehr Details als das iPhone 14 (rechts), dem ein Tele-Objektiv fehlt. © IMTEST
Rangezoomt an dunklem Kirchturm
Je größer, umso unschärfer: Anders als bei Profi-Kameras kämpft auch ein S22 Ultra mit Detailverlusten bei hoher Vergrößerung. © IMTEST
Nahaufnahme scharfgestochene Blüte vor verschwommenem Stadtkanal
Voll im Fokus: Das Spiel mit geringer Schärfentiefe bewerkstelligen die iPhones hervorragend. © IMTEST

Preise und Modelle

Für den Test bewertet IMTEST die größte, verfügbare Speichermenge. In beiden Fällen sind das 1.000 Gigabyte. Damit kostet das Galaxy S22 Ultra aus dem Test 1.449 Euro (UVP). Das iPhone 14 Pro Max ist ungleich teurer mit 2.099 und knackt somit erstmals die 2.000-Euro-Grenze.

Ab 1.249 Euro ist das S22 Ultra schon zu haben, dann mit 128 Gigabyte Speicher. Das iPhone 14 Pro Max beginnt ab 1.449 Euro bei ebenso großem Speicher.

iPhone 14 Pro Max & Galaxy S22 Ultra im Test: Fazit

Seit dem iPhone 13 Pro gewinnt Apple zunehmend an Abstand zur Konkurrenz. Das ist zwei wesentlichen Aspekten zu verdanken. Zum einen sucht die Laufzeit der Pro-Modelle ihresgleichen – dank voranschreitender Entwicklung hauseigener und effizienter Prozessoren. Zum anderen setzt Apple bei der Weiterentwicklung seiner Kameras nicht auf Pixelwahn und Superzooms, sondern auf Kerndisziplinen: Detailreiche und natürliche Aufnahmen bei allen Lichtverhältnissen. Der tadellose Bildschirm und die enorme Rechenleistung gibt es obendrauf. Testnote: 1,3 (sehr gut).

Auch das S22 Ultra baut die Stärken Samsungs weiter aus. Der Hersteller weiß mit den besten Displays auf dem Smartphone-Markt zu überzeugen. Kamera-Qualität und Laufzeit kosten hingegen wertvolle Punkte, dafür wurde der Zoom weiter verbessert. Zweifellos als eines der besten Smartphones des Jahres 2022, erreicht es eine immer noch gute Note (1,7) und bleibt bei der Preisgestaltung fair: Es kostet deutlich weniger als Apples Top-Modell. Gegen das iPhone 14 Pro Max als das derzeit beste Smartphone im Test muss es sich jedoch geschlagen geben und verliert – nach Punkten.

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.