“Wissen Sie, wie viel einmal duschen kostet?“, fragt die Verbraucherzentrale des Bundesverbandes provokativ auf ihrer Webseite zum Thema Wassersparen. Die Antwort lautet natürlich: Es kommt darauf an. Nämlich auf die persönlichen Gewohnheiten und die Ausstattung des Badezimmers. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kosten sind die Duschdauer, die Wassertemperatur, die Art des genutzten Energieträgers und der Wasserdurchfluss des Duschkopfes. Wer zum Beispiel zehn Minuten bei 38 °C unter einer Dusche mit Durchlauferhitzer steht, bezahlt je nach Duschkopf nur 60 Cent oder über 2 Euro pro Duschgang. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, den eigenen Warmwasserverbrauch mit einem Sparduschkopf zu reduzieren.
IMTEST hat sechs aktuelle Modelle getestet.
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Wie groß ist das Einsparpotenzial mit einem Sparduschkopf?
Auch das hängt natürlich vom Vorher- und Nachher-Szenario ab. Duschköpfe, die nicht explizit Wasser sparen sollen, haben in der Regel eine Durchflussrate von mindestens 13 Litern pro Minute. Die Testkandidaten waren dagegen deutlich sparsamer. Bei einem gemessenen Wasserdruck der Leitung von circa dreieinhalb Bar, liefen aus den sparsamsten Duschköpfen von hansgrohe und Grohe in der Standardeinstellung weniger als sechs Liter pro Minute. Das Modell von Wenko zeigte eine Wasserdurchflussrate von 7,3 Litern pro Minute und lag damit im Mittelfeld. AlpenKraft, Aquadon und Prisma schnitten mit 9,1, 9,7 und 10,4 Litern pro Minute etwas weniger sparsam ab. Der Shower Hero war damit der einzige Sparduschkopf, der im Test mehr verbrauchte, als vom Hersteller angegeben. Vorsicht: Bei anderen Einstellungen des Duschstrahls kann die Wasserdurchflussrate abweichen. Dafür ist dann die Abwechslung beim Duschen größer.
Je nach ausgewähltem Modell kann der Warmwasser-Verbrauch aber um 20 bis 57 % reduziert werden. Die Kosten für die Anschaffung eines Sparduschkopf lag für die meisten Modelle im Test zwischen circa 20 und 40 Euro, was sich durch die entstehenden Einsparungen schnell wieder herausholen. Die AlpenKraft ZugSpitze ist als Einziger etwas teurer mit circa 90 Euro.
Wer es vor dem Wechsel ganz genau wissen will, kann den kostenlosen Duschrechner der Verbraucherzentrale zu Rate ziehen. Dort können Wohnort, Heizmethode, Duschgewohnheiten und Wasserdurchflussrate ganz einfach eingegeben beziehungsweise mit einem Schieberegler verändert werden. Der Rechner spuckt dann den entstehenden Wasserverbrauch und die Kosten aus.
Worauf ist beim Kauf sonst zu achten?
Ein entscheidender Aspekt bei der Auswahl des Duschkopfes ist sicherlich das Design. Schließlich soll er zur restlichen Badezimmer-Ausstattung passen. Viel wichtiger für den Gebrauch sind aber andere Eigenschaften.
Wie viele Duschstrahl-Arten gibt es?
Im Alltag kann es etwa eine Rolle spielen, wie viele Duschstrahl-Arten zur Verfügung stehen. Im Test waren die „Regen“-Einstellungen von hansgrohe und Wenko zum Beispiel etwas schwach, sodass das Ausspülen von Shampoo aus langen Haaren schwierig sein könnte. Der Grohe Vitalio Start 100 bot hier mit vier Varianten die größte Auswahl an Strahl-Arten. Er war auch der Einzige mit einem ergonomisch geformten Griff. Der hansgrohe Crometta 1jetGreen hat nur eine Einstellung, die restlichen Modelle bieten drei Varianten.
Wie hoch sind die Folgekosten?
Ein weiterer wichtiger Punkt, der vor dem Kauf zu bedenken ist, sind die Folgekosten. Die Modelle von Prisma, AlpenKraft und Aquadon enthalten nämlich sogenannte Mineralperlen, die die Wasserqualität erhöhen und dadurch die Gesundheit von Haut und Haar verbessern sollen. Diese Perlen sollen aber auch ein- bis zweimal im Jahr ausgetauscht werden und kosten jedes Mal zwischen etwa zehn und 25 Euro.
Die anderen Modelle hingegen erfordern keine regelmäßige Wartung – von der normalen Badezimmer-Reinigung einmal abgesehen.
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