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10 Tipps für einen nachhaltigen Alltag – Teil 2: Wasser

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch wie kann das Prinzip im Alltag umgesetzt werden? Die neue Serie von IMTEST gibt wöchentlich 10 Tipps.

Verschiedene Option wie man beim Thema Wasser nachhaltiger werden kann.
© Ashish, Castorly, Graf Mine / Pexels, Getty Images

Die Folgen der Klimakatastrophe können spätestens seit diesem Sommer auch in Deutschland nicht mehr ignoriert werden. Und tatsächlich: Auf einmal bekommt das Thema Nachhaltigkeit einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Jedes Produkt, jedes Unternehmen, alles wird mit grüner Farbe und einem Blatt versehen. Den Planeten zu retten und die globale Erwärmung einzudämmen, scheint hingegen eine Mammutaufgabe zu sein. Um dabei nicht zu verzweifeln oder gar aufzugeben, ist wichtig zu wissen, dass jeder kleine Schritt schon vieles bewirken kann. In der neuen vierteiligen Serie stellt IMTEST jede Woche im August jeweils zehn Tipps zu unterschiedlichen Themen vor. Los geht es mit dem Thema Wasser.



Wieso eigentlich Wasser sparen? Aktuell stehen vor allem Tipps zum Sparen von Energie auf der (medialen) Tagesordnung. Doch im Grunde genommen geht es bei der Erhaltung der Umwelt darum, grundsätzlich Ressourcen – wie auch Wasser – sparsam einzusetzen. Wasser ist aus dem Alltag nicht wegzudenken, so verbraucht eine in Deutschland lebende Person durchschnittlich 123 Liter Trinkwasser pro Tag. Die gute Nachricht: Die Entwicklung ist rückläufig, beispielsweise lag der Verbrauch im Jahr 1991 noch bei 144 Liter pro Person und Tag.

Beachtet werden sollten grundlegend zwei Faktoren: Zum einen bedarf die Aufbereitung von Warmwasser, welches zum Duschen, Waschen etc. verwendet wird, immer Energie. Sprich: Sparen wir Wasser, sparen wir gleichzeitig Energie. Kaltes Wasser hingegen ist eine schonende Alternative, darum geht es auch in Tipp 4 noch einmal. Der andere Aspekt ist das sogenannte virtuelle Wasser. Darunter versteht man die Gesamtmenge an Wasser, welches für die Herstellung und Reinigung von Lebensmitteln, Kleidung und anderen Verbrauchsgütern benötigt wird. Hier schließt sich wieder der Kreis zum nachhaltigen Konsum, denn je weniger neue Ware produziert wird, desto weniger Wasser wird benötigt.

Umgewöhnung braucht Zeit

Das komplizierte am Wassersparen ist, dass es dabei fast immer um das Thema Hygiene geht. Tatsächlich gehen auch mit 36 Prozent der größte Anteil an Trinkwasser für die Körperhygiene “drauf”. Und bei sensiblen Themen ist eine Verhaltensänderung grundsätzlich schwieriger. Doch keine Sorge: Die im Folgenden beschriebenen Maßnahmen sich vielleicht anfangs schwer zu etablieren. Jedoch ist der Einsparungseffekt enorm und nach einer Zeit der Eingewöhnung fällt gar nicht mehr auf, dass man jemals anders damit umgegangen ist.

© Google

1. Die Duschzeit verringern

Der Tipp, durch eine Verkürzung der Duschzeit Wasser (und Energie, da Warmwasser) zu sparen, wurde vor allem durch den Ratschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in den Fokus gerückt. Die Rechnung ist ganz simpel, pro Minute gehen zwischen 12 und 15 Liter Wasser durch die Brause, die zum Beispiel beim Einseifen gespart werden können. Duscht man drei Minuten kürzer pro Tag, ergibt sich eine Ersparnis von etwa 40 Badewannen pro Jahr. Allgemein kann auch hinterfragt werden, ob tägliches Duschen notwendig ist oder ob auch mal eine Katzenwäsche ausreicht.

2. Einen Wasserspar-Duschkopf kaufen

Die eben genannten 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute sind ein Durchschnittswert. Leider verbrauchen viele Duschköpfe deutlich mehr Wasser, nur manche weniger. Es kann sich durchaus lohnen, den Wert beim Hersteller herauszufinden oder alternativ selbst zu ermitteln. Man füllt dafür mit dem Duschkopf einen 10-Liter-Eimer auf, misst diese Zeit und teilt 600 durch diesen Wert in Sekunden. Der ermittelte Wert entspricht dem Wasserverbrauch in Litern pro Minute.

Austauschen lohnt sich: Mit einem smarten Duschkopf lässt sich der jährliche Wasserverbrauch um etwa 20 Prozent reduzieren.. © Google

3. Vollbad als Ausnahme

Ein warmes Schaumbad bedeutet für viele Entspannung pur. Zugunsten des Klimaschutzes und des Geldbeutels sollten Vollbäder jedoch die Ausnahme bleiben. Je nach Größe und Form der Badewanne sind nämlich 180 bis 200 Liter dafür notwendig. Zieht man zum Vergleich einen durchschnittlichen Duschkopf heran, ergibt sich bei einer fünfminütigen Duschzeit ein Verbrauch von maximal 75 Litern.

4. Hände waschen mit kaltem Wasser

Wie eingangs erwähnt, wird zur Erwärmung von Wasser Energie benötigt. Solange sich noch keine kühlen Herbsttage angekündigt haben, ist es möglich, sich die Hände einfach mit kaltem Wasser zu waschen. Einfache Änderung mit großem Effekt.

5. Wasser zwischendurch abschalten

Die Naturkosmetik-Marke “Stop the water while using me!” ist durch dieses Prinzip bekannt geworden. Auf jeder Verpackung der Seifen, Cremes etc. steht nämlich, dass das Wasser während des Einseifens getrost abgedreht werden kann. Beim Zähneputzen sollte es schon selbstverständlich sein, doch auch beim Händewaschen lohnt sich der Extra-Griff zum Wasserhahn.

6. Stopp-Taste bei der Toilette

Bei der Toilettenspülung lässt sich aber nun wirklich kein Wasser sparen? Stimmt nicht, denn der Anteil von 27 Prozent am Trinkwasserverbrauch, den die Toilettenspülung ausmacht, lässt sich durchaus senken. Viele öffentliche sowie private Toiletten haben eine Stopp-Taste, die den Wasserzulauf unterbricht. Diese Maßnahme kann schon viel Wasser sparen, allerdings geht das nicht bei allen Modellen.

7. Waschmaschine komplett befüllen

Eine moderne Waschmaschine verbraucht etwa 50 Liter pro Waschgang. Ist die Trommel nur zur Hälfte befüllt, reduziert sich der Verbrauch leider nicht. Insofern gilt das Prinzip, die Maschine erst dann zu starten, wenn sich genug Wäsche angesammelt hat. Wer hierbei noch Energie sparen will, wäscht bei höchstens 60 Grad und lässt die Vorwäsche weg.

Sparfaktor Energie: Die Waschmaschine bei 30 Grad statt 90 Grad laufen zu lassen, verbraucht ganze 90 Prozent weniger Energie. © Google

8. Spülmaschine statt Handwäsche

Wer den Luxus einer Spülmaschine hat, sollte diesen auch nutzen. Denn tatsächlich ist es in jedem Fall sparsamer, das Teil in der Spülmaschine statt von Hand zu reinigen. Moderne Maschinen verbrauchen nämlich nur etwa neun Liter pro Durchlauf. Den Wasserhahn eine Minute lang laufen zu lassen, hingegen bis zu 20 Liter. Doch auch hier gilt: Die Spülmaschine komplett füllen und auf keinen Fall von Hand vorspülen, sonst geht der gute Effekt zunichte.

33 Prozent weniger Wasser und 50 Prozent weniger Energie verbrauchen Spülmaschinen im Gegensatz zum Spülen per Hand. © Google

9. Wasserlecks beheben

Lecks verursachen eine nicht mal unbeachtliche Menge an verschwendetem Wasser. Hierbei lohnt sich ein Blick auf jegliche offene Wasserleitungen, beispielsweise Wasserhahn, Toilette oder Gartenschlauch. Um zu prüfen, ob das WC undicht ist, bietet sich ein einfacher Trick an: Man gibt einen Tropfen Lebensmittelfarbe in den Wassertank und prüft nach 20 Minuten, ob dieselbe Farbe in der Schüssel zu finden ist.

10. Sorgsam mit Wasser umgehen

Grundsätzlich sollte jeder Umgang mit Trinkwasser oder Warmwasser sorgsam geschehen. Fällt beispielsweise beim Putzen des Salats Restwasser an, muss es nicht im Abfluss landen, sonder kann noch gut zum Pflanzengießen verwendet werden. Abkühlungen im Hochsommer funktionieren zwar meistens nur mittels kaltem Wasser, doch statt die Hände eine Minute lang unter fließendes Wasser zu halten, hilft ein feuchter Waschlappen vielleicht nachhaltiger.

Eine animierte Frau steht vor anderen Menschen in einer Landschaft.
© Google

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Viele dieser Tipps finden sich auch auf der interaktiven Website Your Plan, Your Planet von Google. Neben Hintergrundinformationen kann man hier auch persönliche Nachhaltigkeits-Ziele festlegen und Tipps über Social Media teilen. In der nächsten Woche gibt IMTEST praktische und einfach umsetzbare Tipps zum Thema Energie.

Rachel Cale

Rachel Calé ist seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion, wo sie sich am liebsten mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz beschäftigt. Stehen Produkttests an, taucht sie gerne in die neue Materie ein - stets mit dem Ziel, den eigentlichen Mehrwert für den Konsumenten zu ermitteln. Seit 2013 veröffentlicht Rachel Calé ehrenamtlich und als freie Autorin verschiedenste Beiträge, die letzte Station vor IMTEST war für die gelernte Kauffrau eine Tätigkeit bei einem nachhaltigen StartUp.