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Opel Corsa-e First Edition 2020 im Test

Ist der Opel Corsa-e schon in der neuen Elektro-Auto-Gegenwart angekommen?

Opel Corsa-e
© IMTEST

Mit dem Opel Corsa-e kommt wieder ein Elektro-Auto in der B-Klasse. Denn was bei Autos mit Verbrennermotor der SUV ist, ist bei Elektro-Autos der Kleinwagen. Das besagen auch die E-Auto-Neuzulassungen hierzulande, die im Juli 2020 einen Marktanteil von 5,3 Prozent erreichten. Die meistverkauften rein elektrischen Autos wie VW e-Up oder Renault Zoe kommen nämlich aus dem sogenannten B-Segment, genau wie der Opel Corsa-e. Das neue E-Auto verspricht eine komfortable Reichweite, minimaler Lärm und schnelles Aufladen. IMTEST hat das 2020er Model (First Edition) getestet und verrät, wie sich das Elektro-Auto fährt und was es in der Praxis leistet.

Produktdetails

  • Preis: ab 29.146 Euro
  • Leergewicht inkl. Fahrer: 1.530 kg
  • Maße:4,06 x 1,96 x 1,44m (LxBxH); Breite gemessen mit ausgeklappten Seitenspiegeln
  • Kapazität: 50 kWh
  • Antrieb/Tempo: Front / max. 150 km/h max.
  • www.opel.de/corsa-e

Opel Corsa-e: Das Elektro-Auto für die Stadt

Wer in der Stadt mobil sein möchte, fährt Bus, S- oder U-Bahn, Rad oder E-Bike, Auto oder ein Elektro-Auto. Für letztere Kategorie eignen sich Kleinwagen wie der Opel Corsa-e besonders gut, da sich damit meist schnell und unkompliziert ein Parkplatz finden lässt. Bei seiner kompakten Größe ist das Auto dennoch geräumig. So ergibt sich beim Umklappen der Rückbank ein Kofferraumvolumen von 1.042 Litern. Auch ansonsten fühlt sich der Opel Corsa-e im urbanen Revier wohl. So lässt er sich angenehm leicht durch enge Straßen lenken und ist zudem sehr leise bei seinen Fahrten. Mittlerweile ist die Anzahl der Ladestationen in Großstädten auch zufriedenstellend und die Reichweite des kleinen Öko-Flitzers reicht sogar für längere Fahrten aus.

Mit dem Opel Corsa-e sparsam fahren und weiter kommen

Laut Hersteller bewältigt der Opel Corsa-e mit seiner Batteriekapazität (50 Kilowattstunden „kWh“) eine Reichweite von bis zu 337 Kilometern – mit einer Akkuladung. Dieser Wert wurde nach WLTP ermittelt, einem „weltweit harmonisierten Testverfahren für leichtgewichtige Nutzfahrzeuge“. Wie nah diese Angabe an der Wirklichkeit liegt, hat IMTEST bei einer Überlandfahrt von Hamburg nach Hannover und zurück getestet. Der vollgeladene Akku des Opel Corsa-e hielt dabei 297 Kilometer durch (bei 120 km/h im Eco-Modus auf der Autobahn). Als aber „nur noch“ eine Kapazität von 50 Kilometern auf dem Tachodisplay angezeigt wurde, ließ sich ein Abstecher auf einen Rastplatz, der über Schnellladestationen verfügt, nicht mehr hinauszögern.

Zwar kann dank Energie-Rückgewinnung per Rekuperation das eine oder andere Prozent Akkuleistung durch einen sparsamen Fahrstil mit dem Opel Corsa-e geladen werden, doch das reicht lange nicht für eine volle Batterie. Diese lässt sich etwa an „High Power Charging“-Säulen mit bis zu 100 kW laden. Bei der Testfahrt von IMTEST ging das Laden des Elektro-Autos dort recht fix. Nach nur 29 Minuten war der Akku bereits zu 80 Prozent wieder aufgefüllt. Das Elektro-Auto lässt sich alternativ auch per Haushaltssteckdose, einer speziellen Ladestation für daheim („Wallbox“) oder an öffentlichen Ladestationen (meist mit 22 kW) über den mitgelieferten Typ-2-Stecker aufladen. Dabei dauern alle drei Varianten insgesamt deutlich länger.

Opel Corsa-e Elektro-Auto Rekuperation
Rekuperation: Der B-Modus (via Wahlhebel) gewinnt durch Motorbremsung recht viel Akku-Energie zurück.

Opel Corsa-e im Test mit sicherer Ausstattung

Mit diversen serienmäßigen Sicherheitsfunktionen weiß der Opel Corsa-e ebenfalls zu punkten: beispielsweise mit Tote-Winkel-, Spurhalte- und Geschwindigkeitsassistenzsystemen. Zudem hat das Elektro-Auto einen Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung sowie einer Verkehrsschilderkennung. Optional erhältlich (und auch im Testwagen vorhanden) ist eine 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera, die im Display des Infosystems anzeigt, wie dicht sich Fahrerin oder Fahrer beispielsweise an eine Ladesäule herantasten können. Zwölf Sensoren analysieren beim Einparken mit dem Opel Corsa-e zudem die unmittelbare Autoumgebung und weisen auf Hindernisse hin. Erscheinen welche, alarmiert der Flankenschutz des Elektro-Autos durch piepsende Signale den Fahrer.

Opel Corsa-e: Das Elektro-Auto im Einsatz
Angenehmes Fahren: Nicht nur auf kleinen Straßen fühlt sich der Opel wohl.

FAZIT – Vor Bearbeitung entkoppeln nicht vergessen

Die Lösung der Aufgabe, einen kleinen, angenehm zu fahrenden und gleichzeitig geräumigen Stadtflitzer mit recht hoher Reichweite zu bauen, ist mit dem Opel Corsa-e gelungen. Funktionen wie Echtzeit-Navigation, gute Smartphone-Anbindung und diverse Assistenzsysteme, die für mehr Sicherheit sorgen, runden den guten Eindruck des Elektro-Autos ab.

  • PRO
    • Viele Assistenzsysteme serienmäßig (Tote Winkel, Spur & Tempo halten, Flankenschutz)
  • KONTRA
    • Keine Hersteller-eigenen Apps verfügbar (Opel Connect-Apps sind angekündigt), kein Auto-eigenes WLAN, keine Steckplätze für SIM- und Speicherkarten

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.