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Everdrop im Test: Wie gut ist das nachhaltige Putzmittel?

Im Test ist ein Everdrop-Set aus Putzmittel-Flaschen und Reinigungstabs.

Drei Glasflaschen von Everdrop nebeneinander mit blauer, grüner und orangener Flüssigkeit vor dunklem Hintergrund
© IMTEST

Wie gut sind die Everdrop-Tabs? // IMTEST

Im Test ist ein Set aus Putzmittel-Flaschen und Reinigungstabs für Küche, Bad und Fenster.

„Tschüss Plastik – Hallo Putzmittel-Tabs“ – so wirbt das Münchener Start-Up Everdrop mit seinen Reinigungs-Produkten für eine geringe Umweltbelastung: Zum Beispiel beim nachhaltigen Küchen-, Bad- und Glasreiniger-Starter-Set bietet es auf den ersten Eindruck alles, was für ein sauberes und umweltfreundliches Zuhause benötigt wird. Ob Everdrop im Test diesen Eindruck bestätigt, verrät IMTEST.

Produktdetails

  • 39,99
  • Drei Glasflaschen, drei Tabs

Dieses Everdrop-Set ist im Test

Das Reinigungs-Set von Everdrop im Test besteht aus drei wiederverwendbaren Glas-Flaschen und jeweils einem Tab für Küche, Bad und Glasflächen. Die Inhaltsstoffe der Tabs sind laut Hersteller vegan, frei von Mikroplastik und leicht biologisch abbaubar (nach OECD Messeverfahren). Die Tab-Verpackung ist aus Papier und wird im Altpapier entsorgt. Alle drei Tabs haben einen fast neutralen, leicht fruchtigen Geruch und sind sehr schonend zur Haut, da sie nur biologisch abbaubare und vegane Inhaltsstoffe enthalten sowie fei von Mikroplastik sind. Praktisch: Man kann auf Handschuhe verzichten.

Einfache Anwendung und Gebrauch von Everdrop

500 Milliliter Wasser, ein passender Tab und fertig ist das nachhaltige Reinigungsmittel. Die Anwendung von Everdrop ist sehr einfach: Man füllt kaltes Wasser in die Flasche, lässt den Tab vollständig auflösen und verschließt danach die Flasche mit dem Flaschenkopf. Während des Auflösens entsteht nur wenig Schaum und es läuft nichts über.

Glasflasche von oben mit Tab in Öffnung auf Holzuntergrund
Ein kleiner Tab mit großer Wirkung. Das Reinigungsmittel von Everdrop wird einfach in Wasser aufgelöst. © IMTEST

Nun der erste Test in der Küche: Der Allzweckreiniger eignet sich prima für die Arbeitsfläche, das Spülbecken und das Ceranfeld in der Küche. So beseitigt er ganz einfach normale Fett- und Schmutzflecken an den Oberflächen und an der Kunststoff-Arbeitsplatte. Bei ganz hartnäckigen Verkrustungen muss man mit einem Schwamm nachgehen. Insgesamt betrachtet schneidet der Badreiniger bei stärkeren Verschmutzungen zwar geringfügig besser ab, unterm Strich aber sind alle drei sehr ähnlich.

Hand mit blauem Tuch wischt über weiße Arbeitsfläche neben ceranfeld auf dem eine grüne Sprühflasche steht
Die Arbeitsflächen und das Ceranfeld in der Küche lassen sich mit Everdrop sehr gut reinigen. © IMTEST

Nachhaltige Reinigungsmittel: Was heißt das genau?

Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Reinigungsmittel wie Everdrop als nachhaltig beurteilt wird? Verschiedene Aspekte spielen hierbei eine Rolle. Angefangen bei der Verpackung. Hier zählt natürlich ganz allgemein der Grundsatz „Weniger ist mehr“. Aber auch bei reduzierter Verpackung ist das Material wichtig: Handelt es sich um Plastik und wenn ja, wird es (zumindest teilweise) recycelt?

Ein großer Pluspunkt ist natürlich, wenn das Produkt nachfüllbar ist. Das schont Ressourcen und kann darüber hinaus den CO2-Ausschuß beim Transport verringern.

Ebenso sollten die verwendeten Inhaltsstoffe eines Reinigungsmittels möglichst umweltfreundlich sein. Statt Chemikalien zu nutzen wird auf pflanzlicher Basis gearbeitet, Tierversuche sind ein No-Go. Nachhaltige Reinigungsmittel können Verbraucher unter anderem auch am EU Ecolabel erkennen: Es kennzeichnet Produkte, die zumindest geringere Umweltauswirkungen haben als vergleichbare andere.



Praxistest mit Everdrop: Jeder Tropfen zählt

Der Badreiniger von Everdrop ist laut Hersteller leistungsstark gegen Kalk- und Seifenreste. Die Oberflächen einfach damit besprühen und danach mit einem feuchten Lappen abwischen – das funktioniert soweit sehr gut. Aber man sieht auch, dass sich ganz hartnäckige Kalkflecken, etwa an den Kachel-Fugen oder an der Kante der Armatur, nicht so einfach abwaschen lassen.

Hand mit blauem Tuch putzt Wasserhahn in Bad, daneben Glas-Sprühflasche mit orangener Flüssigkeit
Bei hartnäckigen Kalkflecken im Bad muss man doch etwas nachhelfen beim Putzen. © IMTEST

Der Glasreiniger hingegen sollte mit Vorsicht dosiert werden, sonst gibt es Schlieren und Streifen statt Glanz an Fenster und Spiegel wie der Test mit Everdrop zeigt. Das liegt daran, dass dieser keinen Alkohol enthält und die Flüssigkeit nicht so schnell verdampft. Beim zweiten Versuch hat IMTEST den Glasreiniger mit etwas mehr Wasser verdünnt und im Anschluss das Fenster mit einem trockenen Tuch poliert. So ist der Effekt dann sehr zufriedenstellend.

Fensterwischer an besprenkelter Fensterscheibe
Beim Fensterputzen sollte man die Dosierung von Everdrop verringern, damit sich keine Schlieren bilden. Dann ist das Ergebnis perfekt. © IMTEST

Da bei allen drei Tabs von Everdrop die Inhaltsstoffe sehr ähnlich sind, stellt sich die Frage: Ist nicht jeder Tab für jeden Einsatzzweck geeignet? Und tatsächlich: Sowohl der Bad-, als auch der Küchenreiniger reinigen zum Beispiel die Dusch-Glaswand gut, obwohl dafür ja eigentlich der Fensterreiniger zuständig ist. Der wiederum machte auch beim Reinigen des Ceranfeldes oder beim Entfernen von Fettspritzern an den Kacheln eine einigermaßen gute Figur. In vielen Fällen lässt sich also jeder Everdrop-Tab vielseitiger einsetzen als gedacht.

Everdrop mit sauberer Leistung auch im Labor

IMTEST hat die drei Tabs von Everdrop auch zur Analyse ins Labor geschickt. Herausgekommen ist im Großen und Ganzen genau das, was man von einem Produkt erwartet, das als besonders umweltfreundlich und nachhaltig angepriesen wird: im besten Sinne nichts. Die Suche etwa nach allergenen Duftstoffen oder Konservierungsstoffen verlief erfolglos. Die Analysen ergaben entweder Werte unterhalb der Nachweisgrenze oder aber weit unter kritischen Grenzwerten. Kurioserweise gilt das auch für die in den Tabs enthaltenen waschaktiven Substanzen, den Tensiden. Hier ermittelte das Labor Werte, die unter denen lagen, die auf der Packung stehen.

Hand mit Sprühflasche sprüht Glasscheibe ein
Der Sprühkopf ist hochwertig und der Reiniger von Everdrop sehr gut dosierbar. © IMTEST

Auf Nachfrage beim Hersteller stellte sich heraus: Der Grund hierfür lag darin, dass sich die Angaben auf der Verpackung auf das ungelöste Tab bezieht – also in der Form, wie es Everdrop in den Handel bringt und es der Gesetzgeber auch verlangt. IMTEST hingegen hat die 500-Milliliter-Reinigungslösung analysieren lassen, wie sie nach der Anleitung von Everdrop hergestellt werden soll – und dabei sind andere Werte herausgekommen als auf der Verpackung stehen. Das ist formal gesehen zwar kein Fehler, trotzdem wäre es für Verbraucher auch gut zu wissen, wie sich die Konzentration der Inhaltsstoffe in der Lösung zusammensetzt, die sie am Ende auch verwenden.



Fazit

Unterm Strich überwiegt aber die Erkenntnis: Reinigungstabs wie die von Everdrop vermeiden lästiges Schleppen und Müll. Reinigungstabletten sind daher grundsätzlich eine sehr gute Idee, und die Glasflaschen im Set sehen elegant aus. Sie wiegen zwar ein wenig mehr als Plastikflaschen, liegen aber gut in der Hand und der Sprühkopf ist sehr hochwertig. Auch kommt die Flüssigkeit in feinsten Tropfen auf die gewünschte Oberfläche. Das Everdrop-Starterkit mit drei Flaschen sowie je einem Putzmittel-Tab für Küche, Bad und Glas kostet 34,99 Euro. Die Tabs zum Auffüllen gibt es im Dreierpack ab 9,00 Euro.

  • PRO
    • Umweltfreundliche Rezeptur und Verpackung, sehr hautverträglich.
  • KONTRA
    • Schwächelt bei hartnäckigeren Kalkablagerungen, Glasreiniger sorgt leicht für Schlieren.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.