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Mikrowellen mit Grill im Test-Duell: Bauknecht vs. Panasonic

Im Mikrowellen-Duell treten zwei beliebte Modelle von Bauknecht und Panasonic gegeneinander an. Wer Testsieger wird, weiß IMTEST.

© Bauknecht, Panasonic

Mikrowellen gehören zu den unverzichtbaren Helfern im Alltag – sei es, um schnell ein tiefgefrorenes Gericht aufzutauen, Reste zu erhitzen oder sogar ein schnelles Mittagessen zu zaubern. Die Geräte punkten mit einer Kombination aus Geschwindigkeit und Vielseitigkeit. IMTEST hat getestet, welcher der beliebten Mikrowellen-Klassiker mit Grill von Bauknecht* oder Panasonic* wirklich zuverlässig und praktisch im täglichen Einsatz ist.

Wer daneben noch ein Gerät für schnelle, einfache und bequeme Grillergebnisse sucht, sollte einen Blick auf den IMTEST-Vergleichstest der Kontaktgrills werfen.



Testsieger: Bauknecht MW 427 SL

  • 1.800 Watt Leistung
  • 25 Liter Garraumvolumen
  • kein Drehteller, sondern Keramikboden
  • 22 Automatikprogramme
  • Kindersicherung

Das Auftauen der Hähnchenunterkeulen klappt mit diesem Modell sehr gut. Beide Keulen werden gleichmäßig auf -1,5 Grad Celsius im Kern und bis hin zu etwa 4 Grad Celsius an der Oberfläche gebracht. Das Fleisch ist also weitestgehend aufgetaut, und – sehr positiv – die Kühlkette ist nach wie vor erhalten. Für das Grillen der Hähnchenteile kommt die Kochautomatik zum Einsatz. Auch hier liefert das Modell von Bauknecht sehr gute, krosse und saftige Ergebnisse. Auch zum Pizzabacken bietet diese Mikrowelle ein eigenes Programm. Das Ergebnis ist in diesem Fall in Ordnung: Die Pizza ist kross, wird aber beim Abkühlen schnell trocken.

Beim Aufwärmen von Fertiggerichten spielt dann das 3D-System von Bauknecht eine wichtige Rolle. Rouladen mit Rotkohl und Kartoffelpüree hier stehen auf dem Plan und werden gemäß Zubereitungsanleitung auf der Verpackung erhitzt. In der vorgegebenen Zeit wird das Essen in der MW 427 SL nicht nur heiß, sondern tatsächlich gleichmäßig durcherhitzt.

Bauknecht MW 427 SL*

Ein weiterer Pluspunkt: Die Maschine von Bauknecht ist relativ unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken. Zudem ist der Innenraum vernünftig zu reinigen. Allerdings liegen die Heizelemente für den Grill bei diesem Modell offen. Dadurch können sich hier mit der Zeit vor allem Fettspritzer richtig einbrennen. Positiv: Bauknecht kann mit einem extra Reinigungsprogramm aufwarten. Außerdem ist die Bedienung des Geräts insgesamt recht verständlich und die gemessene Lautstärke entspricht mit eher leisen 59 Dezibel etwa dem Lärmpegel einer Unterhaltung in einem Meter Abstand.

Beleuchtung der Mikrowelle von Bauknecht
Die Beleuchtung der Mikrowelle von Bauknecht ist sehr indirekt und recht dunkel © IMTEST
  • PRO
    • Sehr gut im Auftauen, Grillen und Aufwärmen; gut zu reinigen; verständliche Bedienung
  • KONTRA
    • Offene Heizelemente für den Grill; Pizza schnell trocken

IMTEST Ergebnis:

gut 2,07



Zweitplatzierter: Panasonic NN-GD35

  • 2.000 Watt Leistung
  • 23 Liter Garraumvolumen
  • Drehteller mit 28,5 Zentimetern Durchmesser
  • 17 Automatikprogramme
  • Kindersicherung

Das Auftauen mit der Gewichtsautomatik beherrscht auch die Mikrowelle von Panasonic, allerdings mit anderem Ergebnis. Hier bleibt zwar die Kerntemperatur ebenfalls knapp unter dem Gefrierpunkt, aber an der Oberfläche wird es warm, und zwar um 24 Grad Celsius. Immerhin sind aber alle Geflügelteile insgesamt rundum gleichmäßig entfrostet. Das Grillen mithilfe der Kochautomatik absolviert auch dieses Gerät mit Bravour. Hier wird das Fleisch ebenfalls sehr gut, außen kross und innen saftig.

Wie Bauknecht bietet auch Panasonic für das Pizzabacken ein eigenes Programm. Das Ergebnis ist in Ordnung, hat aber die typische Mikrowellenpizza-Eigenschaft, beim Abkühlen schnell trocken zu werden. Beim Aufwärmen von Fertiggerichten kann dann die Inverter-Technik des Geräts ihre Stärken ausspielen. Die Rouladen mit Rotkohl und Kartoffelpüree werden hier ebenfalls sehr gleichmäßig erhitzt.

Panasonic NN-GD35*

Beide Mikrowellen aus dem Test zeichnen sich an den Fronten durch viele Hochglanzoberflächen aus. Bei der Panasonic muss man jedoch häufiger mal zum Putztuch greifen, da die Oberfläche sehr empfindlich gegenüber (fettigen) Fingerabdrücken ist. Der Innenraum des Modells ist dagegen gut zu reinigen. Allerdings liegen auch hier die Heizelemente für den Grill offen, wodurch sich mit der Zeit etwa Fettspritzer einbrennen können. Bei Panasonic kommt noch hinzu, dass man hin und wieder auch den Drehteller nebst Ring reinigen sollte. Die Bedienung der Maschine ist noch etwas intuitiver als bei Bauknecht und auch die gemessene Laustärke mit 54 Dezibel etwas leiser.

Tasten der Mikrowelle von Panasonic
Unschön: Die Touch-Tasten der Mikrowelle von Panasonic sind sehr empfindlich gegenüber (fettigen) Fingerabdrücken © IMTEST
  • PRO
    • Sehr gut im Grillen und Aufwärmen; gut zu reinigen; intuitive Bedienung
  • KONTRA
    • Offene Heizelemente für den Grill und Oberfläche empfindlich; Pizza schnell trocken; Auftauen ungleichmäßig

IMTEST Ergebnis:

gut 2,23

Fazit

Wirklich gravierende Schwächen hat keine der Mikrowellen im Test offenbart. Das gleichmäßige Auftauen beherrscht das Gerät vom Bauknecht* am besten, weshalb auch in Kombination mit der Vielzahl von Automatikprogrammen die Nase vorn hat. Letztlich können aber beide Geräte vernünftig Grillen und Garen; entsprechend eng liegen sie dann auch beieinander. Daher ist keine der Mikrowellen ein Fehlkauf. Beide Geräte können den Alltag erleichtern.

Test-Tabelle: Kandidaten im Überblick

So testet IMTEST Mikrowellen

Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine (neue) Mikrowelle zuzulegen, der möchte vor allem wissen, wie gut sich verschiedene Speisen darin zubereiten lassen. IMTEST testet daher:

  • das Auftauen von Hähnchenunterkeulen mit einem Auftau-Automatikprogramm
  • das Grillen von Hähnchenunterkeulen mir einem Automatikprogramm
  • das Garen eines Fertig-Gerichts (Rouladen, Kartoffelpüree, Rotkohl) gemäß der Anleitung auf dem Gericht
  • die Zubereitung von Tiefkühl-Pizza

Außerdem misst IMTEST die Lautstärke der Geräte und testet unter anderem die Bedienung, Reinigung und Helligkeit im Innenraum. Zudem werden Features abgefragt wie die Anzahl der Automatikprogramme, das Vorhandensein einer Kindersicherung oder die Nutzung von Ober- und Unterhitze.

Hähnchenkeulen auf einem Grillrost
IMTEST testet auch die Grill-Funktion zum Zubereiten von Hähnchenunterkeulen © IMTEST

Ratgeber: Mikrowelle kaufen**

IMTEST stellt im Folgenden die Punkte vor, auf die beim Kauf einer Mikrowelle geachtet werden sollte.

Leistung (Wattzahl)

Die Wattzahl einer Mikrowelle ist ein entscheidender Faktor, da sie die Heizkraft des Geräts bestimmt. Eine höhere Wattzahl sorgt für schnelleres und gleichmäßigeres Erhitzen. Mikrowellen haben üblicherweise eine Leistung von 600 bis 1.200 Watt. Für den normalen Haushaltsgebrauch reichen 800 bis 1.000 Watt in der Regel aus. Wenn Sie häufig größere Mahlzeiten oder tiefgefrorene Lebensmittel erhitzen, empfiehlt sich eine Mikrowelle mit einer höheren Wattzahl.

Größe und Innenraumvolumen

Das Innenraumvolumen einer Mikrowelle ist ebenfalls wichtig, besonders wenn Sie größere Teller oder Schalen verwenden möchten. Mikrowellen bieten in der Regel ein Volumen von 20 bis 30 Litern. Ein größeres Volumen ist von Vorteil, wenn Sie größere Gerichte oder mehrere Portionen gleichzeitig erhitzen möchten. Achten Sie auch auf die Innenmaße, damit Ihre üblichen Kochutensilien, wie Teller oder Schüsseln, problemlos hineinpassen.

Mikrowellenart: Solo, Grill, Kombi oder Dampfgarer

Es gibt verschiedene Arten von Mikrowellen, die unterschiedliche Funktionen bieten:

  • Solo-Mikrowellen: Diese Modelle bieten nur die Grundfunktionen wie Erhitzen und Auftauen. Sie sind in der Regel kostengünstig und für den einfachen Gebrauch ausreichend.
  • Grill-Mikrowellen: Diese Geräte kombinieren die Mikrowellenfunktion mit einer Grillfunktion. Das ermöglicht das Bräunen und Gratinieren von Gerichten.
  • Kombi-Mikrowellen: Diese Mikrowellen bieten eine Kombination aus Mikrowellen, Heißluft und Grillfunktionen. Sie eignen sich für das Backen und Kochen, fast wie ein normaler Ofen.
  • Dampfgarer-Mikrowellen: Diese Mikrowellen bieten zusätzlich eine Dampfgarfunktion, was besonders vorteilhaft ist, wenn Sie gesund und schonend garen möchten.

Bedienung und Programme

Die Bedienung einer Mikrowelle sollte einfach und benutzerfreundlich sein. Moderne Mikrowellen bieten oft ein Touchscreen-Display, während ältere Modelle mit Drehknöpfen oder Tasten ausgestattet sind. Viele Mikrowellen bieten auch Automatikprogramme für gängige Aufgaben wie Popcorn machen, Auftauen oder Schnellheizen. Diese Programme können den Kochprozess erleichtern.

Sicherheitsfunktionen

Besonders in Haushalten mit kleinen Kindern ist es ratsam, eine Mikrowelle mit Kindersicherung zu wählen, um versehentliches Bedienen zu verhindern. Zudem bieten viele Modelle eine automatische Abschaltung, die die Mikrowelle nach einer bestimmten Zeit oder beim Öffnen der Tür ausschaltet, was zusätzliche Sicherheit bietet.

Design und Platzierung

Achten Sie beim Kauf einer Mikrowelle auf die Größe und das Design. Das Gerät sollte nicht nur funktional sein, sondern auch optisch gut in Ihre Küche passen. Wenn Sie wenig Platz haben, könnte eine kompakte Mikrowelle die bessere Wahl sein. Zudem können Sie sich entscheiden, ob Sie eine freistehende oder eine Einbaumikrowelle wünschen. Einbaumodelle bieten ein elegantes Erscheinungsbild und mehr Platz, während freistehende Modelle flexibler in der Platzierung sind.

FAQ

Wie funktionieren die Mikrowellen im Test?

Die Geräte im Test verfügen über Systeme zum gleichmäßigen Erhitzen. Ein seit einigen Jahren gängiges Verfahren ist dabei die Inverter-Technik. Hier arbeitet die Mikrowelle mit variabler Leistung während des Auftau- oder Garprozesses. Die Regelung erfolgt dabei dynamisch, eingestellt werden muss hier nichts. Das Geräte von Panasonic ist so ein Inverter. Etwas anders arbeitet Bauknecht: Hier werden die Mikrowellen durch gezielte Streuung so gesteuert, dass sie den Garraum gleichmäßig „ausleuchten“.

Welche Zusatzfunktionen haben die Mikrowellen?

Beide Geräte verfügen über eine Grill-Funktion. Außerdem versprechen sie, dass sie Dampfgaren können. Das allerdings muss man relativieren, denn im Grunde genommen wird hier jeweils ein Mikrowellen-Topf mit Siebeinsatz mitgeliefert, der nicht anders funktioniert als ein entsprechender Einsatz für einen normalen oder Schnell-Kochtopf. Bei den Geräten gibt es lediglich einige vordefinierte Einstellungen speziell fürs Dampfgaren. Mit einem Dampfgarer im Sinne eines richtigen Konvektomaten hat das allerdings wenig zu tun.

Wie nimmt man die Mikrowelle in Betrieb?

Die Mikrowellen im Test lassen sich ohne Schwierigkeiten in Betrieb nehmen. Im Prinzip genügt es, schlicht den Stecker einzustecken. Es muss nichts montiert werden, einzig die Uhr muss man bei beiden Modellen stellen. Das allerdings wirft die Frage auf, warum es immer noch nicht möglich ist, solche Geräte mit Puffer-Batterien oder Puffer-Kondensatoren auszustatten. Denn fällt der Strom aus, muss auch die Uhr wieder neu gestellt werden.

Wie bediene ich die Mikrowellen?

Die beiden Mikrowellen im Test lassen sich sehr ähnlich bedienen. Es gibt Tasten für die Grundfunktionen und jeweils einen Drehknopf für die Zeit- und eventuell auch weitere Einstellungen. Dabei verfügen die Modelle auch über diverse Auftau- und Garautomatiken. Hier allerdings ist man zumindest am Anfang ohne Anleitung ziemlich aufgeschmissen. Denn es gibt für unterschiedliche Zubereitungen auch entsprechend unterschiedliche Leitungs- und Funktionseinstellungen, die zudem noch vom jeweiligen Lebensmittelgewicht abhängen. Mit der Zeit allerdings verinnerlicht man zumindest die Programme, die man im Alltag häufiger benötigt.

Warum funktioniert meine alte Mikrowelle nicht gut?

Einfache und/oder ältere Mikrowellen haben nicht selten das Problem, dass Erwärmen wie auch Auftauen eher ungleichmäßig vonstattengeht. Das liegt natürlich zunächst einmal an der Beschaffenheit der Lebensmittel, die häufig in ihrer Struktur sehr inhomogen sind. Selbst ein simples TK-Schweinefilet hat ja schon eine dünne Filetspitze und einen eher dicken Filetkopf. Das ist, führt man dem Stück konstant Energie zu, ein echtes Problem. Denn da, wo das Stück aufgetaut ist, sorgt die Energie im schlechtesten Fall bereits für eine Garung, während an anderer Stelle immer noch Eis zu finden ist.



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** Dieser Teil des Artikels wurde mithilfe von KI erstellt und vor Veröffentlichung durch die IMTEST-Redaktion eingehend geprüft und angepasst.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.