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5 Rauchmelder im Test: Auf diese smarten Lebensretter ist Verlass

Rauchmelder retten Leben. Sind sie smart schützen sie im besten Fall auch Hab und Gut. IMTEST sagt, wie gut das klappt.

Rauchmelder im Test wird Rauch ausgesetzt mit blauem Störer "5 smarte Rauchmelder IMTEST"
© Getty Images, IMTEST

Im Rauchmelder-Test geht es um smarte Geräte, die nicht nur vor Ort Alarm schlagen können. Wenn man sanft vor sich hinschlummert, dann ist ein klassischer Rauchwarnmelder ohne Zweifel dazu geeignet, jemanden sehr schnell aus dem Reich der Träume in die dann unangenehme Realität zurückzuholen. So kann man im besten Fall die Familie und sich vor einem Feuer in Sicherheit bringen. Auch in den eigenen Firmenräumen können die Warner, insbesondere wenn sie untereinander vernetzt sind, Menschen vor Schaden bewahren, falls während der Arbeitszeit irgendwo unentdeckt ein Feuer ausbricht.

Diese „normalen“ Rauchmelder aber setzen aber alle voraus, dass überhaupt Menschen vor Ort sind, um den Alarm zu hören. Oder anders ausgedrückt: Sie warnen Menschen vor einem Feuer in ihrer Nähe, melden den Brand aber nicht über den Wirkungsbereich ihrer Sirene hinaus. IMTEST hat fünf Geräte getestet, die mehr können als das.

Rauchmelder im Test mit smarten Funktionen

In öffentlichen und Firmengebäuden gibt es so genannte Brandmeldeanlagen. Hier löst der Rauchmelder nicht nur einen Alarm aus, sondern benachrichtigt gleichzeitig auch eine Zentrale oder direkt die Feuerwehr. Letzteres ist für das Eigenheim vielleicht ein wenig zu überdimensioniert, zumal ein Ausrücken bei Fehlalarm schnell sehr teuer werden kann. Aber es wäre durchaus sinnvoll, wenn man im Büro erführe, dass zuhause gerade das Bügeleisen schmort. Hier helfen smarte Rauchmelder wie im Test. Also solche, die Smarthome-Technik nutzen, um dann zum Beispiel eine Meldung auf die Smartphones aller Familienangehörigen zu senden.

Weißer RAuchmelder mit geöffnetem Batteriefach
Ob wechselbare oder fest verbaute Batterien, spielt kaum eine Rolle. Nach zehn Jahren sollte ein Melder so oder so getauscht werden. © IMTEST

Und die smarten Exemplare können im besten Fall noch eine ganze Menge mehr. Zum Beispiel das Licht auf allen Fluchtwegen einschalten oder die Haustür entriegeln. Und sie beherrschen noch etwas: Entwarnung. Die Aufpasser teilen mit, wenn die Luft im wahrsten Sinne des Wortes wieder rein ist.

Smartphone mit weißem App Fenster und einem grünen Kreuz für Entwarnung
Smarte Rauchmelder können nicht nur warnen, sondern auch entwarnen. Und zwar, wenn kein Rauch mehr da ist. © IMTEST

Die Rauchwarnmelder installieren

Damit das alles funktioniert, braucht es bei allen Geräten im Rauchmelder-Test mehr Technik als bei den einfachen Modellen, die einfach nur an die Decke geklebt oder gedübelt werden. So werden zwar auch die smarten Exemplare befestigt, aber irgendwie muss das jeweilige Gerät ja mit der Außenwelt kommunizieren.

  • Bei Google und Netatmo genügt es, eine WLAN-Verbindung herzustellen.
  • Bei Bosch, Abus und Homematic IP muss eine Zentrale als Gateway dazwischengeschaltet sein.
Großer rechteckiger Nest-Rauchmelder neben kleinem zylinderförmigen Modell von Abus
Der kleinste Melder kommt von Abus, allerdings ohne Notlicht. Googles Modell ist das größte, aber dennoch elegant. © IMTEST

Letztlich ist dank der zugehörigen Apps die Einrichtung aber immer gut machbar. Bei Googles Nest Protect ist jedoch ärgerlich, dass er nur über die Nest- und nicht über die Home-App installiert werden kann. Darum können etwa neue Nest-Kameras nicht direkt verknüpft werden. Im Schnitt muss man pro Melder fürs Einrichten etwa fünf bis zehn Minuten zusätzlich zur Montage einplanen. Dann allerdings ist man mit allen Geräten gut geschützt, wie der Test zeigt.

Smartphone mit dunklem Fenster und Icons
Wichtig: Alle Rauchmelder kommen mit ausführlichen Montagehinweisen via App und/oder in der gedruckten Anleitung. © IMTEST

Wann die Rauchwarnmelder auslösen

Durchweg alle Rauchmelder im Test arbeiten nach dem photoelektrischen Prinzip mit Rauchkammer, was bedeutet, dass nicht bei jeder kleinen Rauchschwade aus der Küche oder von einer eine Zigarette sofort die akustische Hölle losbricht. Googles Melder – der teuerste im Test – ermittelt die Rauchkonzentration mit zwei unterschiedlichen Wellenlängen, was höhere Zuverlässigkeit garantieren soll. Die Melder von Homematic und Netatmo lösen dagegen auch bei Wasserdampf aus, was aber nur ein theoretisches Problem ist. Denn damit das wirklich passiert, muss man schon mit einem Dampfreiniger zu Werke gehen. Übrigens: Auch eine hohe Staubkonzentration kann zum Problem werden, weshalb man die Rauchwarnmelder bei Renovierungsarbeiten besser demontieren sollte.

Weißer Rauchmelder von Homematic wird Rauch ausgesetzt
Im Test werden die Melder unter anderem Holzrauch. Alle Modelle schlagen rechtzeitig Alarm. © IMTEST

Rauchmelder: Test zeigt, wie gut sie Alarm schlagen

Wird Alarm ausgelöst, geben durchweg alle Rauchmelder im Test durchdringende Warntöne von sich. Die gemessenen Lautstärken von 90 Dezibel und mehr (vergleichbar mit Verkehrslärm) sind dabei weniger ausschlaggebend als die extrem durchdringenden Frequenzen des Alarms. Bei Google gibt es vor und während des Alarms noch Sprachansagen, wo gerade Rauch entdeckt worden ist. Auch smart: Der Alarm kann per App quittiert werden, sobald alle gewarnt sind. Einzige Ausnahme ist hier der Bosch: Vernetzte Rauchwarnmelder lassen sich per App stummschalten, der Initialmelder aber nicht.

Smartphone mit geöffneter App und Rauchwarnung
In den Apps – hier Netatmo – bleibt es in der Regel nicht beim Alarm. Es gibt auch noch ein paar Hinweise zum richtigen Verhalten.
Screenshot Fenster Blau weiß mit verschiedenen Meldungen
Neben der Alarmierung per App ist die Stärke smarter Rauchmelder, dass sie weitere Aktionen auslösen können. Hier etwa das Einschalten von Lampen.

FAZIT: Zuverlässige Rauchwarnmelder

Die smarten Rauchmelder können alle zuverlässig vor Brandrauch warnen. Und sie alle melden diesen Alarm auch an die entsprechende App. Wer im Alarmfalle ein Maximum an Folge-Aktionen auslösen möchte, der greift am besten zum Homematic IP-Gerät. Gerade in Verbindung mit der Zentrale CCU3 lassen sich Unmengen von individuellen Szenarien erstellen. Auch Bosch bietet hier eine ganze Menge Möglichkeiten. Für Kaminbesitzer empfiehlt sich Googles Nest Protect: Der besitzt noch einen CO-Melder.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.