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Powerbanks von Anker im Test: Welcher Akku hält am längsten?

Geht dem Handy die Puste aus, liefern Powerbanks Energienachschub. IMTEST hat drei Modelle von Anker geprüft.

Hand hält Powerbank, zwei weitere Daneben, blauer Sticker mit "3 Powerbanks IMTEST"
© Anker, IMTEST

Welche ist die beste Powerbank? // IMTEST

Geht dem Handy die Puste aus, liefern Powerbanks Energienachschub. IMTEST hat drei Modelle von Anker geprüft.

Die Notwendigkeit von Extra-Energieversorgung durch Powerbanks wie die Anker-Modelle im Test ist eigentlich peinlich: Während sich die Geschwindigkeit und Kapazitäten unserer PCs, Smartphones und Tablets quasi im Jahrestakt verdoppeln, ist die Akkutechnik vor gut 20 Jahren stehen geblieben. Ein typisches Smartphone hält bei intensiver Nutzung, etwa bei der Aufnahme von Videos, GPS-Navigation oder beim Spielen, nur selten bis zum Feierabend durch. Ist dann keine Steckdose in Reichweite, etwa auf Reisen, kommt schnell Panik auf.

IMTEST hat drei Modelle vom Akku-Veteran Anker unter die Lupe genommen: Wie viele Stunden Extraleben Sie Ihrem Handy, aber auch Konsolen und gar Laptops mit einer Anker-Powerbank bescheren können, zeigt der Test.

Powerbanks im Test: So prüft IMTEST

Powerbanks müssen sich bei IMTEST neben dem Labortest auch einem Härtetest im Alltag unterziehen. Im reinen Entladetest werden Geräte mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen an die Powerbank angestöpselt und in Dauerschleife genutzt, bis diese 0 Prozent anzeigt und der verbaute Akku des Smartphones, der Konsole oder des Notebooks übernimmt.

Zum Einsatz kamen in diesem Test folgende drei Geräte:

  • Smartphone: iPhone 12 Pro: Anwendung: Video und GPS-Navigation in Dauerschleife
  • Spielekonsole: Nintendo Switch OLED: Anwendung: Zelda – Breath of the Wild in Dauerschleife
  • Notebook: Apple MacBook 12“: Anwendung: Gestreamtes Video in Dauerschleife

Hinweis: Bewusst wurde ein Notebook mit in den Test mit einbezogen, um die höchstmögliche Ausgangsleistung am USB-A- / USB-C-Anschluss zu testen.

Powerbank von oben angeschlossen an weißer Nintendo Switch, goldenem Notebook und schwarzem Smartophone
Die Powerbanks im Test mussten neben Smartphone und Konsole auch ein Notebook laden. © IMTEST

Die genannten Tests wiederholt IMTEST je drei Mal, um Messungenauigkeiten zu vermeiden. Gleichzeitig ermitteln Tester, wie oft eine Powerbank ein Gerät – etwa ein Smartphone – von 0 bis 100% aufladen kann.

Aufgrund der chemischen Zusammensetzung der verbauten Lithium-Ionen-Akkus arbeiten Powerbanks bei Extremtemperaturen oft unzuverlässig. So mussten die mobilen Kraftpakete neben Falltests auch Kältetests bei -5° und Hitze bei 60° überstehen. Hier die Ergebnisse von jeder getesteten Anker-Powerbank im Vergleich auf einen Blick:

Darauf müssen Sie beim Kauf einer Powerbank achten

Über die Powerbanks von Anker aus dem Test hinaus gibt es eine Vielzahl an Modellen. Da eine Powerbank für mehrere Jahre ständiger Begleiter auf längeren Reisen oder einfach nur im Garten werden kann, sollten Sie vor dem Kauf auf drei Dinge achten:

Zunächst stellt sich die Frage: Wie groß muss die Akkukapazität letztlich sein? Ein typisches Smartphone fasst in etwa 2.500-3.500 mAh, sodass Sie schon beim Kauf grob wissen: Eine Powerbank mit 10.000 mAh sollte ein Handy drei bis viermal von 0 auf 100% aufladen können. Powerbanks dieser Größe bringen in etwa 150-300 Gramm auf die Waage, sind kompakt und kaum größer als ein Smartphone selbst. Aber auch Geräte wie Action-Cams, Kopfhörer, Digitalkameras, MP3-Player oder Spielekonsolen wie die im Test eingesetzte Nintendo Switch lassen sich mit den Akkus aufladen. Sie stellen also für unterwegs eine gute Balance aus Gewicht, Größe und Kapazität dar.

Für größere Geräte wie Notebooks reichen Kapazitäten von unter 20.000 mAh oftmals nicht aus: Mehr als ein oder zwei zusätzliche Stunden sind nicht drin, sofern die Powerbank die nötige Ausgangsleistung (siehe unten) überhaupt liefert. Entsprechend sind Akkus wie der PowerCore 268000 auch um die 500 Gramm schwer.

Für die meisten Smartphones sollte eine Ausgangsleistung von rund 15 Watt am USB-Anschluss anliegen, damit die Geräte zügig geladen werden. Bei der drahtlosen Übertragung müssen es mindestens 10 Watt-Ausgangsleistung sein, sonst dauert der Ladevorgang zu lange. Achten Sie neben der reinen Wattleistung auch auf den Zusatz „Power Delivery“ (PD). Diese Technik handelt mit Ihrem Smartphone die höchstmögliche Ladeleistung aus. Keine Sorge: Geräte, die keine hohen Leistungsaufnahmen unterstützen, nehmen keinen Schaden.

Moderne Powerbanks sollten einen USB-C-Anschluss vorweisen, da mittlerweile die meisten Smartphones, Tablets oder Spielekonsolen mit dem neuen USB-Standard ausgerüstet sind. Zur Kompatibilität mit älteren Geräten sollte auf jeden Fall ein klassischer USB-A- und möglicherweise noch ein Micro-USB-Anschluss angebracht sein. Im Test konnte nur die PowerCore 10000 dem Anspruch gerecht werden.

Smartphone mit Startbildschirm liegt auf schwarzer Powerbank
Powerbanks mit 10.000 mAh sind meist nicht größer als ein Smartphone. © IMTEST


Die schlankeste der Powerbanks im Test: PowerCore Slim 10000 PD

Viel Notenergie im dünnen Gehäuse verspricht die Anker-Powerbank PowerCore Slim: Die 10.000 Milliamperestunden starke Powerbank lädt Smartphones, Tablets, und Konsolen dank der „Power Delivery“ (PD) genannten Technik flott mit bis zu 18 Watt auf. Im Test der Powerbanks reichte die Ausgangleistung sogar aus, um ein stromsparendes Apple MacBook 12“ mit Strom zu versorgen. Hut ab!

Mit 213 Gramm macht sich die Powerbank kaum in der Hosentasche bemerkbar, ist sogar einen Hauch dünner als der drahtlose Bruder (PowerCore III) und wirkt damit nur wenig größer als ein Smartphone. Alle drei gängigen Anschlüsse (USB-C, USB-A, Micro-USB) machen die Powerbank sehr vielseitig, wenngleich die drahtlose Ladefunktion der PowerCore III fehlt. Die Verarbeitungsgüte ist solide, doch die Plastikoptik wird nicht jedem gefallen – hier wirkt die PowerCore III solider. Dennoch hat die PowerCore Slim alle Fall-, Hitze- und Kältetests problemlos überstanden.

Schwarzer Powerbank schräg von der Seite
© IMTEST

PowerCore Slim mit guter Leistung

Die Energieleistung ist insgesamt gut, kam aber auch in wiederholten Praxistests nicht ganz an die theoretisch identische Kapazität der Anker-Powerbank PowerCore III heran: Statt rund 25 Stunden hält die PowerCore Slim beim iPhone mit voller Helligkeit und aktiver GPS-Navigation nur 23 Stunden durch, bevor sie aus ging. Von 0 auf 100% lädt sie ein iPhone immerhin knapp drei Mal.

Wer unterwegs gerne spielt, wird sich freuen: Über acht Stunden konnte auf der Nintendo Switch bei voller Helligkeit gespielt werden, ehe die Powerbank aufgab und der Akku der Spielekonsole übernahm. Pfiffig: Ein kleines MacBook 12“ konnte sogar für 1 ½ Stunden geladen werden. Größere Notebooks mit mehr als 30 Watt Stromverbrauch werden hingegen nicht an der Powerbank betrieben werden können. Für Frust sorgte hingegen die Ladezustandsanzeige:   

Powerbank von oben bei starkem Licht auf grauem Tisch
© IMTEST
Powerbank schräg von oben bei starkem Licht auf grauem Tisch
© IMTEST

Zum einen ist sie im Sonnenlicht oder auch im abgedunkelten Raum bei seitlicher Betrachtung kaum zu erkennen, wie im Foto oben gut zu sehen ist.

Die Kapazität der Anker-Powerbank PowerCore Slim ist im Vergleich mit den anderen Powerbanks im Test ausreichend gut. Sie ist dank drei gängigen USB-Anschlüsse zudem sehr vielseitig. Einzig das Gehäuse und die schwer zu erkennende Ladezustandsanzeige hat im Test nicht gefallen.

  • PRO
    • Sehr kompakt und leicht, gut Akkulaufzeit
  • KONTRA
    • Ungenaue und schwer ablesbare Akkustandanzeige

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

PowerCore III: Die drahtlose Anker-Powerbank

Die Anker-Powerbank PowerCore III 10k Wireless macht Schluss mit Kabelsalat und Fummelei: Sie bietet neben einem USB-C- und einem klassischen USB-A-Anschluss sogar das kabellose Laden an. Einfach Handy drauflegen und schon füllt sich der Akku, sofern es die Ladetechnik „Qi“ unterstützt. Nicht nur Smartphones oder Tablets lassen sich mit dem Gerät aufladen.

Smartphone mit Startbildschirm liegt auf schwarzer Powerbank von oben
Ohne Kabel ein Smartphone mit der Powerbank laden funktioniert. © IMTEST

Die so genannte „Trickle Charging“-Funktion sorgt auch dafür, dass Geräte mit sehr geringen Energieanforderungen geladen werden, etwa Kopfhörer wie Apples AirPods. Viele Powerbanks schalten sich bei diesen Geräten nach wenigen Sekunden aus, da sie nicht ausreichend Energie verlangen. In Sachen Kapazität überzeugte die Wireless Anker-Powerbank im Test:

Weiße Switch neben schwarzer Powerbank neben Smartphone von oben; mit Kabeln verbunden
Die Powerbank lädt Geräte übers Kabel zuverlässig auf. © IMTEST
  • Mit der Nintendo Switch war Spielspaß für knapp 9 Stunden gewährleistet, bevor der eigene Akku der Spielekonsole übernahm.
  • Ein iPhone konnte die Powerbank sogar 25 Stunden lang bei voller Helligkeit und aktivem GPS bei 100% halten. Von 0 auf 100% konnte das Smartphone immerhin 3 ½ mal vollgeladen werden.
  • Die USB-Anschlüsse haben eine Ausgangsleistung von 18 Watt. Das reicht sogar knapp aus, um ein stromsparendes Notebook für knapp 2 Stunden aufzuladen.
Schwarzer Powerbank auf Notebook-Ecke
Per USB-Verbindung lädt die Powerbank im Test ein Notebook in knapp zwei Stunden auf. © IMTEST

Kabellose Powerbank schnell aufgeladen

Einmal leer, war die PowerCore III im Test dann in lediglich 4 ½ Stunden wieder vollgeladen, was sie zum praktischen Reisebegleiter macht. Denn die Anker-Powerbank lässt sich so auch im Urlaub abends im Hotel oder beim Mittagessen schnell wieder auftanken. Gestört hat im Vergleich mit anderen Powerbanks die etwas ungenaue Ladezustandsanzeige von nur vier Balken. Sie arbeitet nicht zuverlässig und ist bei Tageslicht schwer abzulesen. Das sorgte gerade auf Reisen für etwas Unsicherheit.

Klein, kompakt, gut verarbeitet: Die praktische Anker PowerCore III 10k Wireless lädt Smartphones im Schnitt fast vier Mal vollständig auf – und das sogar über die drahtlose Qi-Funktion, sofern Ihr Handy dies auch unterstützt. Bei einer UVP von 49,99 Euro ist die Powerbank allerdings etwas teuer.

  • PRO
    • Sehr kompakt und leicht, lädt Smartphones und Zubehör per Qi drahtlos auf, in nur 4 ½ Stunden wieder aufgeladen
  • KONTRA
    • Etwas ungenaue Akkustandanzeige, etwas teuer

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3



Platz 1: Anker PowerCore 26800

Der fast 500 Gramm schwere große Bruder der Anker-Powerbank PowerCore III und PowerCore Slim ist für Jene geeignet, die mehrere Tage abseits von Steckdosen reisen oder gar ein Notebook auf längeren Flugstrecken oder einfach nur im Garten mit Strom versorgen möchten. Kurzum: Das ist der „Mach dir keine Sorgen“-Akku der drei Powerbanks im Test.

Im Größenvergleich wird klar: Die Powerbank lässt sich nicht einfach in der Jackentasche umhertragen, ist jedoch ideal für den Reiserucksack oder die Notebooktasche geeignet. Überrascht hat das Fehlen eines USB-C-Anschlusses: So müssen Sie ein USB-A auf USB-C-Kabel mit sich tragen.

Drei schwarze rechteckige Powerbanks leicht fächerförmig auf grauem Grund angeordnet
Die drei getesteten Powerbanks im Größenvergleich: Links die PowerCore 26800. © IMTEST

Dafür sind drei klassische USB-A und zwei Micro-USB-Anschlüsse zum Aufladen des Akkus enthalten. Ist die Powerbank leer, sind diese beiden Micro-USB-Anschlüsse wichtig: Sie müssen beide verbunden werden, damit der Akku dann in zähen 11 Stunden vollgeladen war – ist nur ein Micro-USB angestöpselt dauert es gar 19 Stunden. Per USB-C-Anschluss wäre der Ladevorgang schneller gelungen.

Vorne schwarze Powerbank, links weiße Switch, in der Mittel goldenes Macbook und rechts ein Smartphone auf weißem Tisch. Alles verkabelt
Die mächtige Powerbank kommt überraschenderweise ohne USB-C-Anschluss. © IMTEST

Top-Ausdauer: Die beste der Powerbanks im Test

In Sachen Kapazität macht der PowerCore 26800 so schnell kein Konkurrenzmodell etwas vor: Dank insgesamt 26.800 mAh bietet die Anker-Powerbank mit Abstand die längste Akkuleistung im Test. Ein iPhone 12 Pro konnte acht Mal komplett von 0 auf 100% geladen werden und hielt im Test der Powerbanks satte 71 Stunden durch. Für Spielefans auf Reisen ist der kleine Energiebrocken auch ein echter Lebensretter, da die Nintendo Switch 24 Stunden und 30 Minuten durchhielt – und das bei voller Helligkeit und einem aufwendigen 3D-Spiel. Sogar das stromsparende MacBook konnte 5 ½ Stunden betrieben werden, bevor der interne Akku des Notebooks übernehmen musste.

Große schwarze Powerbank angeschlossen an goldenem, aufgeklapptem Macbook auf grauem Tisch
Selbst das Macbook konnte von der Powerbank im Test über 5 Stunden mit Energie versorgt werden. © IMTEST

Starker Akku, der Smartphones im Schnitt über achtmal voll auflädt und auch Notebooks und Spielekonsolen für viele Stunden mit Energie versorgt. Trotz der knapp 500g Gewicht bleibt die Anker-Powerbank sehr portabel.

  • PRO
    • Sehr hohe Akkulaufzeit, lädt Smartphones acht Mal von 0 auf 100%, lädt auch tragbare Spielekonsolen und Notebooks für mehrere Stunden
  • KONTRA
    • Etwas ungenaue Anzeige

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,5

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.