Heutzutage funktioniert ja alles wie von Geisterhand – oder soll es zumindest: Smarte Assistentinnen wie Alexa oder Siri steuern Licht, Jalousien und Klima. Spül- und Kaffeemaschinen beginnen ihr Werk per Appsteuerung. Und zusätzlich huschen appgesteuerte Roboter durch Häuser und Gärten und erledigen lästige, aber unaufschiebbare Arbeiten wie Mähen, Wischen oder Staubsaugen. Macht sich derjenige lächerlich, der zum Frühjahrsputz noch den guten alten Staubsauger aus dem Schrank holt und selbst die Düse schwingt? Um diese Frage zu beantworten, hat IMTEST den Staubsauger-Test gemacht, mit Modellen von Rowenta, Philips, Severin und Co.
Staubsauger-Test zeigt Stärken der Geräte
Der Test hat unterm Strich ergeben: auf keinen Fall. Denn was augenscheinlich ein Nachteil ist, wird beim intensiven oder spontanen Einsatz schnell zum Vorteil. Bodenstaubsauger sind nicht smart, aber die, die ihn bedienen, sind es sehr wohl, denn sie wissen: Der Staubsauger der alten Schule ist sehr kraft voll, schnell zur Stelle und kämpft zielgerichtet genau da gegen Staub und Schmutz, wo es nötig ist. Anstatt wie ein Saugroboter ständig kreuz und quer durch die Gegend zu düsen. Erfreulicherweise zeigen sich im Staubsauger-Test Ergebnisse, die einige alte Probleme vergessen machen. Gleichzeitig räumen sie mit einem alten Glauben auf.
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Mehr Kabellänge für mehr Freiheit
Kabelgebundene Staubsauger sind von Natur aus in ihrem Wirkungskreis eingeschränkt. Alle Testkandidaten bieten aber Kabellängen von über fünf Metern – der von Hoogo sogar über sieben. Mit einem Aktionsradius für bis zu elf Meter große Räume ist diese „Leine“ also auch gefühlt sehr lang. Damit zusammen hängt ein anderes Problem älterer Staubsaugermodelle: die Aufrollmechanik. Auch die wurde gelöst. Hat man sich früher noch schnell über schlappe und langsame Rückholmechaniken geärgert, zeigt der Staubsauger-Test: Alle Kandidaten ziehen ihr Kabel zügig und kraft voll ein – zum Teil in nur etwas mehr als zwei Sekunden.
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Staubsaugen mit Hindernissen
Ein zweites, weitverbreitetes Ärgernis bei klassischen Staubsaugern: Früher scheiterten sie an fast jedem Hindernis vom Stuhlbein bis zur Türzarge. Dies ist auch heutzutage immer noch der Fall. Aber nur, wenn der Sauger mit drei Rädern (eins vorne, zwei hinten) ausgestattet ist – wie bei Philips und Amazon Basics. Fährt der Sauger hingegen auf vier Rädern, verhindert das zwar keine Kollisionen, allerdings lässt sich das Gerät mit einem kleinen Ruck viel leichter befreien. Besonders der Rowenta-Staubsauger und der Hoogo lassen sich sehr einfach und gut auf Teppich und um Hindernisse manövrieren.
Ausdauer und viel Kraft – manchmal ein wenig zu viel
Staubsauger genießen im Vergleich zu Akkusaugern den Ruf, dass sie um ein Vielfach es stärker saugen als ihre Kollegen ohne Kabel. Richtig ist: Alle Modelle im Staubsauger-Test haben mächtig viel Saugkraft. Beim Modell von Severin, Hoogo und Amazon führt das teilweise dazu, dass sie sich auf Kurzflorteppichen geradezu festsaugen. Vorteil: Sie ermöglichen auf höchster Stufe fast schon eine Tiefenreinigung. Nachteil: Es dauert darum teilweise sogar länger als mit einem schwächeren Akkusauger, um die Testfläche von allen Krümeln zu befreien. Allerdings, und das gilt für alle Kandidaten: Ihnen geht garantiert nicht nach 30 bis 50 Minuten die Puste aus, denn sie hängen ja am Stromnetz.
Beutelwechsel im Staubsauger-Test
Alle Staubsauger im Test sind mit klassischem Staubbeutel ausgestattet. Das Modell von Rowenta ist dabei das einzige, bei dem sich der Staubbeutel selbstständig mit einer Art Ventil verschließt, sodass beim Wechsel keine unangenehme Staubwolke entweichen kann. Insgesamt klappt der Wechsel bei allen Staubsaugern schnell und problemlos. Die wieder hinausgeblasene Luft wird ebenfalls bei allen Geräten durch mindestens einen Filter geschickt, um die Feinstaubbelastung möglichst niedrig zu halten. Die größte Kapazität bietet übrigens der Staubbeutel vom Testsieger Rowenta. Hier gehen 4,5 Liter rein. Fast genauso viel Platz für Staub bietet der Philips-Staubsauger mit 4 Litern. Die übrigen Kandidaten im Staubsauger-Test bieten Beutel mit 3 Litern.
FAZIT
Im Vergleich zu Akkusaugern sind kabelgebundene Staubsauger tolle Ergänzungen, keine Alternativen. Die Unterschiede zwischen den Kandidaten selbst sind zwar nicht massiv, im Detail allerdings spürbar. Den besten Mix aus Leistung und Handhabung bietet im Staubsauger-Test Rowenta. Mit der besten Saugleistung, einer durchdachten Ausstattung und einer sehr einfachen Manövrierbarkeit ist der Staubsauger definitiv ein empfehlenswertes Putzgerät. Aber auch der B3+ vom deutschen Hersteller Hoogo ist ein gelungener Sauger. Im Test liegt er dicht hinter dem Testsieger. Amazon punktet wie so oft vor allem über den Preis.