Viele Fonds und ETFs orientieren sich an einem sogenannten Index. Das bedeutet, dass die Zusammensetzung möglichst genau den Aktien oder Wertpapieren entspricht, die auch im Index enthalten sind. Aus diesem Grund ist es wichtig zu verstehen, was genau hinter diesen Indizes steckt, da diese maßgeblich für die Wertentwicklung Ihrer Geldanalage verantwortlich sind. Ein Großteil der Fonds und ETFs bilden einen Index von MSCI (Morgan Stanley Capital International) nach, einem der weltweit führenden unabhängigen Anbieter von Indizes. Viele Experten raten zum Beispiel zu einer Anlage auf Basis des MSCI-Flaggschiffs, dem MSCI World Index. Er sei eine gute Grundlage für jedes Depot. Die Begründung: Der MSCI World biete mit 1.555 Unternehmen ein gutes Spiegelbild der globalen Wirtschaft. In der Tat ein guter Tipp, aber nicht uneingeschränkt.
So funktionieren die Indizes von MSCI
MSCI packt die globalen Aktienmärkte in verschiedene Schachteln. Die Mutter aller Aktienindizes stellt dabei der MSCI ACWI (All-Country World Index) dar, der nahezu alle Börsen rund um den Globus beinhaltet. Dieser Index besteht wiederum aus verschiedenen Subindizes, die die Aktienwelt in kleinere Teile zerlegen. Die Idee dahinter: Wenn Sie beispielsweise einen ETF ins Depot holen, der den MSCI ACWI abbildet, sind Sie breit aufgestellt. Optional besteht dann die Möglichkeit, ETFs auf Basis von kleineren Indizes dazu zu nehmen, um bestimmte Schwerpunkte zu setzen.
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Alle MSCI-Indizes werden täglich aktualisiert, vierteljährlich überprüft und zweimal jährlich neu gewichtet. In diesem Fall addiert oder subtrahiert der Manager Aktien, um sicherzustellen, dass der Index die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Aktienmarktes, den er misst, weiterhin möglichst genau widerspiegelt. Aus diesem Grund verfügt MSCI über große Macht. Denn wenn das Unternehmen einen Index neu gewichtet, müssen alle ETFs und Investmentfonds, die ihn nachbilden, die gleichen Aktien kaufen und verkaufen. Aktien, die in den Index aufgenommen werden, verzeichnen demnach in der Regel steigende Aktienkurse. Das Gegenteil ist bei den Aktien der Fall, die nicht mehr dabei sind.
Die 5 wichtigsten MSCI-Indizes
MSCI gibt eine Vielzahl verschiedener Aktienindizes heraus, die nach unterschiedlichen Kriterien zusammengesetzt werden, zum Beispiel nach Ländern oder Regionen und nach der Marktkapitalisierung von Aktien (Large Cap, Mid Cap, Small Cap).
MSCI World Index
Das prominenteste Pferd im Stall stellt zweifellos der MSCI World Index dar. Dabei handelt es sich um einen internationalen Aktienindex, der rund 1.500 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet. Obwohl der MSCI World oft als breit gestreuter Weltindex gehandelt wird, hält er dieser Maßgabe bei genauerer Betrachtung nicht stand. Denn US-Aktien sind mit einem Anteil von knapp 70 Prozent überproportional stark vertreten. Viel Gewicht haben auch Japan (6,5 Prozent), Großbritannien (4 Prozent) sowie Kanada (3 Prozent). Wenn Sie also möglichst alle Regionen der Welt in einem ETF haben wollen, ist ein Produkt auf Basis des MSCI World Index die falsche Wahl.
Der MSCI All Country World Index
Die bessere Alternative in diesem Fall wäre der MSCI ACWI, der mehr als 2.900 Aktien aus 23 Industrie- und 25 Schwellenländern abbildet. Er besteht aus dem MSCI World (siehe oben) und dem MSCI Emerging Markets (siehe unten). Aktien von Schwellenländern aus Asien, Südamerika und Afrika sind demnach mit rund 11 Prozent ebenfalls vertreten, während die Aktien der entwickelten Märkte den Rest ausmachen. Zwar sind US-Aktien mit einem Anteil von über 60 Prozent ebenfalls sehr stark vertreten, nichtsdestotrotz ist der MSCI ACWI eindeutig breiter aufgestellt als der MSCI World.
MSCI Europe Index
Der MSCI Europe beinhaltet die Aktien von rund 430 großen Unternehmen aus 15 europäischen Ländern. Die größten Posten machen Großbritannien (22 Prozent), Frankreich (18 Prozent), die Schweiz (16 Prozent) und Deutschland (14 Prozent) aus. ETFs, die auf diesem Index basieren, eignen sich ebenfalls als Basis für ein gemischtes Anlageportfolio. Sie stellen eine gute Alternative beziehungsweise Ergänzung zum MSCI ACWI dar, falls Sie Ihren Europa-Anteil im Depot erhöhen wollen.
MSCI Emerging Market Index
Der Emerging Markets Index bildet die Entwicklung der Aktienmärkte in Schwellen- und Entwicklungsländern wie China, Südkorea, Taiwan aber auch kleineren Märkten wie Brasilien, Tschechien, Türkei und Ägypten ab. Das macht die Anlage in einen entsprechenden ETF riskanter, gleichermaßen sind aber auch mehr Chancen drin. Als Depot-Beimischung – gerade in Form von langlaufenden, monatlichen Sparplänen (Stichwort: Cost Average Effekt) – sicherlich keine schlechte Wahl.
MSCI Frontier Markets Index
Der Frontier Markets Index bildet die Aktienmärkte von Ländern ab, die noch volatiler (sprich: riskanter) sind als die Schwellenländer aus dem Emerging Market Index. Vertreten sind zum Beispiel Vietnam, Marokko, Kasachstan, Island und Bahrain. Frontier-Märkte bieten zwar immense Wachstumschancen, aber auch hohe Risiken in Form von mangelnder Handelbarkeit, Manipulierbarkeit und politischen Herausforderungen. Demnach nur für Zocker geeignet.
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