Die Ladeleistung der VW-Modelle ID.3 und ID.4 soll deutlich steigen. Das gilt auch für bereits ausgelieferte Autos: VW implementiert die Änderung “over the air”.
Bis zu 170 kW verfügbar
Volkswagen will über ein Software-Update die Schnelladefähigkeit seiner Elektroautos deutlich steigern. Die VW-Modell ID.3 und ID.4 laden bisher mit maximal 125 kW Ladeleistung an Gleichstrom-Schnelladesäulen. Mit dem Update beträgt die Ladeleistung schon bald bis zu 170 kW. Das berichtet das Online-Magazin mobility.talk. Diese Leistungssteigerung verbessert die Langstreckentauglichkeit der VW-Elektroautos spürbar: Für einen Ladevorgang von fünf auf 80 Prozent (nachladen von 58 kWh) an einer leistungsfähigen Schnelladesäule müssen Fahrer von VW-Elektroautos nach dem Update noch 29 Minuten Ladepause einplanen. Das sind rund 10 Minuten weniger als bisher. Auf der Strecke von Hamburg nach München bringt das also einen rechnerischen Vorteil von rund einer halben Stunde reiner Ladezeit.
Optimierte Routenplanung
Ein weiterer Bestandteil des Updates verkürzt ebenfalls die Reisedauer: Bei der Routenplanung kalkuliert die Navigations-Software künftig die mögliche Ladeleistung bei verschiedenen Batterieladeständen mit ein. Bisher plant die Software lediglich mit den Parametern Entfernung und Reichweite und nicht damit, dass ein Elektroauto oberhalb eines Batterieladestands von 80 Prozent meist deutlich langsamer lädt als mit weniger als 50 Prozent Ladestand. Mit dem Update können E-Auto-Fahrer ihre Ladestopps künftig effizienter nutzen.
Audi, Skoda und Cupra folgen später
Nutzen können die bessere Ladeleistung alle ID-Modelle, die mit der höchsten Ladeleistung (bisher 125 kW) gekauft wurden: VW implementiert das Software-Update “over the air”, also kabellos auch in bereits ausgelieferten Fahrzeugen. Der neue ID.5, der Anfang 2022 auf den Markt kommt, erhält das Update bereits ab Werk. Los geht es Anfang 2022.
VW ID.4 – Der Tiguan unter Strom
VW spiegelt seine Modelle in die Elektromobilität: Nach der Golf-Alternative ID.3 startet der Tiguan-Konkurrent ID.4 und muss sich im IMTEST-Test beweisen.
Weitere Konzernmarken werden die neue Software ebenfalls nutzen. So basieren der Audi Q4 E-Tron, der Cupra Born oder der Skoda Enyaq auf der gleichen technischen Basis wie die VW-Modelle ID.3 und ID.4. Diese Modelle sollen dem Magazin zufolge künftig ebenfalls die verbesserte Software erhalten – allerdings mit einigen Monaten Abstand, da die Adaption der Änderungen zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Darüber hinaus soll die neue Software auch in künftigen Modellen wie dem VW ID.Buzz zum Einsatz kommen. Auch Ford plant im Rahmen der Technologiepartnerschaft ein Elektroauto auf VW-Basis ab 2023.