Mit Fitness-Trackern gesünder leben
Auch wenn Fitnessstudios und Vereine wegen Corona geschlossen haben, soll das aber keine Ausrede sein, den Winter auf der Couch zu verbringen. Denn körperliche Inaktivität ist laut einer Studie des Robert Koch-Instituts ein Risikofaktor für Krankheiten wie Adipositas, Diabetes-2 oder Herzerkrankungen, die allesamt wiederum einen schweren Verlauf von Covid-19-Erkrankungen begünstigen können. Auch für die Weltgesundheitsorganisation WHO gilt Bewegungsmangel als Ursache für gesundheitliche Probleme. Fitness-Tracker sollen dabei helfen, mehr Lust auf Bewegung zu machen.
Im Test traten fünf günstige Einsteigermodelle an. Von Huaweis Fitness-Armband ab 24 Euro bis hin zum Fitbit Inspire 2 für 79 Euro ist für die kleine Geldbörse eine gute Auswahl dabei. Auch Smartphone-Riese Samsung ist mit seinem Galaxy Fit2 am Start. Wie gut die Fitness-Tracker funktionieren und welches Modell das beste ist, hat IMTEST genau untersucht.
Fitness-Tracker im Test mit diesen Funktionen
Beliebt ist es derzeit, seine Schritte zu zählen. Entweder mit Apps über das Smartphone oder eben mit einem Fitness-Armband. Die Fitness-Tracker aus dem Test zeichnen die zurückgelegten Schritte ihrer Träger auf. Dazu verfügen sie über sogenannte Gyrosensoren, die die Bewegungen erfassen und daraus die zurückgelegten Schritte berechnen. Die Ergebnisse zeigen sie dann direkt auf ihren Displays an.
Wichtig ist dabei nicht nur drauf los zu laufen, sondern sich Ziele zu setzen. Jedem Fitness-Tracker lassen sich Ziele vorgeben. So bleibt man etwa stets im Bilde, wie viel von den von der WHO empfohlenen 10.000 Schritten pro Tag, man schon absolviert hat. Bei einigen Modellen ist es zudem möglich, sich ein Wunschgewicht oder eine Strecke als persönliches Ziel zu setzen.
Auswerten: Fitness-Tracker zur Kontrolle
Gerade für Jogger interessant, ist die Funktion der Fitness-Tracker Aktivitäten aufzuzeichnen: Wer etwa seine Radtouren oder Läufe „tracken“ möchte, kann seine Fortschritte erkennen. Beispielsweise, ob immer längere Strecken mit mehr Tempo geschafft werden. Für eine noch bessere Kontrolle sind richtige Auswertungen nötig: Zu jedem Fitness-Armband gibt es die passende App beziehungsweise Software. Darüber lassen sich Fitnessziele setzen, die gewonnenen Daten auswerten, Fortschritte kontrollieren – auch werden Auszeichnungen, etwa in Form von digitalen Medaillen vergeben, wenn Tagesziele und andere Vorgaben erreicht werden.
Zusätzliche Funktionen der Fitness-Tracker
Schritte zählen, Ziele setzen und Aktivitäten aufzeichnen und auswerten: Das sind die Grundfunktionen der Fitness-Armbänder. Hinzu kommen weitere Funktionen wie etwa das Kalorienzählen. Anhand körperlicher Daten wie Größe und Gewicht berechnen die Fitness-Tracker den täglichen Grundkalorienumsatz der Aktiven. Wird sich zusätzlich bewegt, „verbrennt“ das zusätzlich „Aktivkalorien“. Die lassen sich ebenso als Währung für die persönliche Fitness einsetzen – wie die Schrittzahl.
Auch den Puls messen die Fitness-Tracker. Die eingebauten Pulsmesser kontrollieren bei einigen Modellen nicht nur die Herzfrequenz beim Sport, sondern überwachen auf Wunsch auch den ganzen Tag über den Puls. Das lässt Rückschlüsse über Stress, Ruhe- sowie Maximalpuls und andere Faktoren zu. Und wer nicht nur Aktivitäten messen möchte, kann auch seinen Schlaf überwachen: Am Handgelenk getragen, überwachen die Fitness-Armbänder die nächtlichen Bewegungen ihrer Besitzer und somit deren Schlaf. Das Ergebnis ist eine Übersicht über die Schlafdauer inklusive Leicht- und Tiefschlafphasen.
Kein GPS bei Fitness-Trackern im Test
Teurere Exemplare ermitteln per Satellitensignal ziemlich genau die Strecke und errechnen in Kombination mit der Zeit interessante Werte wie Maximal- und Durchschnittsgeschwindigkeit. Nur fehlt allen billigen Fitness-Trackern aus diesem Testfeld ein solcher GPS-Empfänger. Daher versuchen die Fitness-Armbänder zurückgelegte Strecken durch die Anzahl der absolvierten Schritte zu schätzen. Das gelingt im Test allerdings bei allen Kandidaten eher schlecht als recht.
Im direkten Vergleich mit der Referenz-Sportuhr Garmin fēnix 6 mit GPS-Empfänger, errechnete beispielsweise das Mi Smart Band 5 von Xiaomi statt gelaufenen 8 Kilometern nur 6,46. Die anderen Fitness-Tracker ermittelten ähnlich abenteuerliche Werte. Bis auf das Fitbit Inspire 2, das gar keine Distanz angibt. Bei solchen Abweichungen sind dann Angaben zu Durchschnittsgeschwindigkeit und Sektorenzeiten schlicht nicht zu gebrauchen. Um genauere Werte zu erhalten, muss das Smartphone als GPS-Sender herhalten.
Fitness-Tracker gegen Sportwatches
Außer dem fehlenden GPS gibt es noch weitere Unterschiede zu höherpreisigen Sportwatches. So ist die Installation von zusätzlichen Apps nicht möglich und der Umfang an Funktionen auf das Notwendigste beschränkt. Zudem sind die Displays der Fitness-Tracker kleiner. Auch fehlen Funktionen wie NFC (zum mobilen Bezahlen) genauso wie Sensoren zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut.
Trotzdem: Für den Einstieg sind Modelle wie das Samsung Galaxy Fit2 nicht verkehrt. Das Samsung Fitness-Armband bietet ein besonders scharfes und großes Display. Es unterstützt zudem viele verschiedene Sportarten. Auch der Fitness-Tracker von Xiaomi überzeugt als Preis-Leistungs-Sieger mit seinen überdurchschnittlich guten Sportfunktionen und einer starken Akkulaufzeit.
Wer einen Blick auf besser ausgestattete Sportwatches werfen möchte, findet in diesem Test-Duell zwei starke Modelle von Garmin.
FAZIT
Für alle, die sportlich aktiver werden oder einige Kilos verlieren wollen, ist der Kauf eines Fitness-Trackers eine gute Idee. Denn so bleiben alle wichtigen Parameter stets im Blick. Für seriöse Trainingsauswertung sollte allerdings GPS an Bord sein, das fehlt bei den günstigen Fitness-Armbändern. Der IMTEST-Testsieger Samsung Galaxy Fit2 überzeugt vor allem durch seinen verhältnismäßig großen und farbenfrohen Bildschirm. Wer es noch günstiger möchte, kann auch guten Gewissens zum Preis-Leistungs-Sieger Xiaomi Mi Smart Band 5 greifen.