Praktische und hilfreiche Sprachassistenten
Sprache als Eingabemöglichkeit für Texte oder auch Befehle am Computer zu nutzen ist ein alter Hut. Aber sie sind auch unglaublich wichtig für Menschen mit einer Behinderung, die so einen barrierefreien Zugang zu ihrem PC erhalten. Smarte Boxen wie Echo Dot mit Alexa, Google Nest oder der HomePod mit Siri gehen aber noch viele Schritte weiter. Sie sind nicht nur Sprachassistenz, sondern können sowohl eine wichtige Unterstützung im Haushalt sein als auch ein überaus faszinierendes Stück Technik für mehr Komfort und Spaß im Smart Home. In diesem Test hat IMTEST die drei großen Sprachassistenten miteinander verglichen.
Sprachassistenten einrichten: Beispiel Echo Dot
Die Installation der smarten Boxen mit Sprachassistenten ist eigentlich ganz einfach, auch wenn in jedem Fall eine gute Vorbereitung notwendig ist. Um den Echo Dot von Amazon zu installieren, muss zunächst ein Amazonkonto eingerichtet werden, falls noch nicht vorhanden. Nur so kann Echo Dot alle Dienste, die im Folgenden beschrieben werden, verknüpfen. Nach dem Download der Alexa-App für iOS- und Android-Smartphones aus dem jeweiligen App-Store, kann das Amazon-Konto hier für die Anmeldung genutzt werden. Nun steht der Installation des Echos nichts mehr im Wege. Sobald Strom durch die Leiterbahnen von Alexa fließt, erwacht sie auch schon zum Leben und führt via Sprache durch die sehr einfache Installation.
Bedienung der Sprachassistenten im Test
Bei dem Nest Mini von Google verläuft der Prozess im Prinzip sehr ähnlich wie Amazons Echo: Hier sind ein Google-Konto und Download/Installation der Google-Home-App erforderlich, um den Sprachassistenten nutzen zu können. Die Inbetriebnahme des HomePod Mini dagegen verlangt in erste Linie auch nach einem iPhone von Apple. Android-Smartphones etwa von Samsung werden aktuell nicht unterstützt.
Insgesamt lassen sich der Nest Mini und der Echo Dot gut bedienen. Die Sprachqualität der Sprachassistenten ist hoch, auch bei Siri. Bei Alexa im Echo ist sie am besten. Der Nest Mini verzerrt die Stimme der Sprachassistentin mitunter. Wer einmal keine Lust auf Alexa oder Google hat, kann die Assistenzfunktion einfach per Schalter ausmachen. Hier gibt es deutlichen Punktabzug für den HomePod mit Siri. Diese auszuschalten ist kompliziert und es gibt keine Mute-Taste.
Intelligenz-Test mit den Sprachassistenten
Bevor sich die Boxen mit vielen verschiedenen Smart Home-Geräten wie Glühbirnen, Kameras oder Staubsaugern verbinden dürfen, müssen sie zunächst den Intelligenz-Test von IMTEST überstehen. Dieser Test veranschaulicht sehr schön, wie unterschiedlich die Sprachassistenz-Konzepte von Amazon, Google und Apple sind. Fragt man die Sprachassistenten etwa, ob Hunde auch Ananas essen dürfen, bekommt man folgende Antworten:
- Der Nest Mini von Google zitiert. Er liefert kurz und präzise die korrekte Antwort.
- Amazons Echo Dot hingegen hält sich bei allen Gesundheitsthemen etwas zurück. Per Sprache gibt Alexa keine Antwort aus, liefert dafür aber drei korrekte Ergebnisse ans Smartphone. Es folgt eine Empfehlung, doch besser einen Tierarzt zu konsultieren.
- Der HomePod mit Siri schickt lediglich drei Links zum verknüpften Smartphone.
Darüber hinaus bietet Alexa eine Vielfalt an Skills. Das sind zusätzliche Anwendungen, die sich je nach Bedarf einfach über die App installieren lassen. So kann Alexa einiges dazulernen. Mit für den Skill festgelegten Sprachbefehlen, lassen sich die Anwendungen einfach nutzen.
Sprachassistenten als digitale Haushaltshilfen
Ein recht ähnliches Bild gibt es auch bei den Testfragen zu Haushaltsthemen. Google liefert auf die Frage „Wie brät man ein Spiegelei?“ eine sehr gute Anleitung und fragt sogar, ob die Kurzzusammenfassung den Erwartungen entspricht. Bei einer positiven Antwort steht einem ordentlichen Spiegelei nichts mehr im Wege. Alexa hat offenbar größeren Appetit und beginnt sofort mit der Zubereitung. Und Siri? Schickt wieder nur drei Links ans Smartphone.
Bei der Paradedisziplin Einkaufen kann nur Alexa auf dem Echo Dot punkten und zwar eindrucksvoll. Auf das Kommando „Kauf Toilettenpapier“ liefert Alexa aus dem Amazon-Katalog eine kurze Beschreibung eines Toilettenpapier-Pakets und fügt es dem Einkaufswagen des verknüpften Amazon-Kontos hinzu. Die Sprachassistenz von Amazon erlaubt es zudem, ebenfalls per Sprache, den Kaufprozess auszulösen. Komfortabler geht es nicht. Die Sprachassistenten im Nest Mini und HomePod Mini müssen hier passen.
Musik hören mit Sprachassistenten
Alle drei Boxen können Sie zu Hause auch zum Musikhören oder für Hörbücher nutzen. Bei keinem der Kandidaten im Test ist die Klangqualität herausragend, aber was will man auch von so einem kleinen Resonanzkörper erwarten? Am besten spielen hier noch der HomePod Mini und der Echo Dot auf. Sie sollten nur nicht zu laut gestellt werden, dann kommen sie schnell ans Limit. Der Nest Mini lässt hohe Töne gerne etwas klirren. Aber die Boxen von Google und Amazon lassen sich auch mit anderen Geräten verknüpfen, etwa mit netzwerkfähigen Lautsprechern von Sonos. Damit ist besserer Klang garantiert. Nur Siri mag nicht mit anderen Boxen spielen, aktuell jedenfalls noch nicht.
Sprachassistenten steuern im Test das Smart Home
Die große Stärke aller drei Boxen mit Sprachassistenz ist aber das Ein- und Ausschalten von smarten Lampen (z.B. Philips Hue). Die Integration ist über die sehr guten Apps bei Google und Amazon ein Kinderspiel. Lediglich die stets von Apple stiefmütterlich behandelte SmartHome-Umgebung HomeKit ist eher etwas für fortgeschrittene Apple-Fans, die gerne in die Tiefen des iOS-Betriebssystems eintauchen. Hat man sich einmal an diesen Komfort gewöhnt, gehen Kommandos an die Sprachassistenten wie „Schalte das Licht in der Küche ein“ oder „Stelle die Temperatur im Wohnzimmer auf 25 Grad“ wie selbstverständlich von den Lippen.
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FAZIT
Den Vergleich der drei smarten Döschen gewinnt Amazon mit dem Echo Dot klar vor Googles Nest Mini. Alexa ist einfach schlauer, smarter und vor allem in mehr Lebenslagen eine echte Unterstützung als die anderen beiden Sprachassistenten. Apples HomePod Mini eignet sich in erster Linie zum Musikhören und als smarter Ein- und Ausschalter, das aber nur für Besitzer eines iPhones.